Agenturen: Quintett wechselt zur Konkurrenz

Wenige Monate nach einem Inhaberwechsel ziehen fünf Mitarbeiter von einer Stuttgarter Agentur zu einer anderen. Das passiert. Aber muss man deswegen nachtreten?

 
Foto: oh
 

Stuttgart. Zum Jahresbeginn hat die Stuttgarter Agentur Bilek Jaeger einen neuen Inhaber bekommen. Er heißt Heribert Stadler und baut – wie es sich für einen Inhaber gehört – die Agentur nach seinem Gusto um. So hat er etwa angekündigt, dass Digitalgeschäft auszubauen. So weit, so unspektakulär.

Nun aber sorgt eine Nachricht aus einer anderen Stuttgarter Agentur für Aufsehen: Leonhardt & Kern verkündet stolz, den bisherigen Geschäftsführer von Bilek Jaeger, Jörg Abele, samt vier seiner engsten Mitarbeiter abgeworben zu haben. Darunter auch Kreativchefin Tatiana van Houten.

Nun ist es weder in der ganz speziellen Agenturwelt noch in der Wirtschaft allgemein ungewöhnlich, dass nach einem Inhaberwechsel auch Personalrochaden stattfinden. Vor allem in Führungszirkeln gibt es oft Neubesetzungen, wenn sich der Kurs ändert. Das gehört dazu. Manchmal stimmt die Chemie nicht, aber oft sind auch verletzte Eitelkeiten ein Faktor.

Auffällig ist hier, wie offen und genüsslich Leonhardt & Kern in seiner Mitteilung die Abwanderung des Teams um Jörg Abele zelebriert. „Alle Mitarbeiter kommen von der Agentur Bilek Jaeger, die seit Kurzem einen neuen Inhaber hat“, heißt es da. Das ist mehr als ein Wink mit dem Zaunpfahl.

Ist das noch guter Stil? Ist Leonhardt & Kern wirklich so sehr davon überzeugt, „eine starke und bekannte Marke“ zu sein, „die von jeher für außergewöhnliche Kreation und beste Markenarbeit steht“? Oder geht es in diesem speziellen Fall vielleicht doch mehr darum, nachzutreten und damit zu prahlen, dass man einem Wettbewerber Fachpersonal weggeschnappt und ihn damit mutmaßlich geschwächt hat?





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