Alno ist am Ende

Der insolvente Küchenhersteller ist nicht zu retten. Dafür rückt nun die Staatsanwaltschaft in Pfullendorf an

 
 

Pfullendorf. Nach übereinstimmenden Medienberichten interessiert sich die Staatsanwaltschaft Stuttgart für die Pleite des Küchenherstellers. Dabei soll geprüft werden, ob es im Vorfeld der Pleite strafrechtlich relevante Vorgänge gegeben hat. Vor allem der Anfang des Jahres eingestiegene Investor Hastor hatte die Gerüchte genährt.

Die Pleite des Küchenherstellers Alno nimmt kein gutes Ende. Sie endet in seinem Untergang. Insolvenzverwalter Martin Hörmann hat die Suche nach einem Investor beendet. Alno stellt den Betrieb ein. Was noch etwas wert ist, soll verscherbelt werden.

Damit endet eine 90-jährige Unternehmensgeschichte. Albert Nothdurft hatte das Unternehmen 1927 gegründet. In der Folge war Alno zu einem der führenden Küchenhersteller in Europa gewachsen. Doch spätestens mit dem Börsengang 1995 wurde aus Unternehmertum Größenwahn. Nun stirbt der Patient nach langer, schwerer Krankheit.

Als Alno im Juli Insolvenz anmeldete, zählte die Firma noch 1600 Mitarbeiter. Die Konzerntochter Pino wurde mit 230 Mitarbeitern verkauft. Viele sind längst geflüchtet. Doch auch 800 Entlassungen hat es bereits gegeben. Zuletzt zählt die Alno AG in Pfullendorf noch 200 Mitarbeiter, die den Betrieb aufrecht erhielten. Auch für sie ist nun Schluss.

Offen ist noch, ob die Pleite auch ein juristisches Nachspiel haben wird. Insolvenzverwalter Hörmann hat bereits vage angedeutet, dass die Alno einige Leichen im Keller haben könnte. Die Investoren sind da deutlicher geworden. Die bosnische Unternehmerfamilie Hastor, die mit ihrer Investment-Gesellschaft Tahoe viel Geld in Alno investiert hat, hat offen das ehemalige Management angegriffen. Dieses habe Inestoren getäuscht und Geld in der eigenen Tasche verschwinden lassen.

Ob die Akte Alno ähnlich wie der Fall Schlecker bald vor Gericht landen wird, muss sich aber erst noch zeigen.

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