Elektrische Logistik funktioniert

Die Logistik Schmitt zieht eine positive Zwischenbilanz für ein Pilotprojekt mit Mercedes. Der Konzern macht deshalb für den anstehenden Test mit Oberleitungs-Lkw im Murgtal bereits eine Einschränkung

 
Foto: Mercedes Benz
 

Gaggenau. Hin und her, tagein, tagaus – das ist kurz gesagt die Aufgabe der Logistik Schmitt bei der Belieferung des Werks Rastatt von Mercedes durch die Niederlassung in Ötigheim: Seit Anfang des Jahres ist dafür zusätzlich ein vollelektrischer 25-Tonnen-Lastwagen im Einsatz. Der Lkw fährt im Drei-Schicht-Betrieb in zwölf Touren pro Tag Getriebegehäuse zum Werk. "Das Fahrzeug eignet sich hervorragend für den Pendelverkehr", zeigt sich Rainer Schmitt, Geschäftsführerender Gesellschafter der Logistik Schmitt, überzeugt.

Wobei die Spedition mit 270 Mitarbeitern, 72 Lastwagen und 77.000 Quadratmetern Lagerfläche an sechs Standorten das E-Mobil nicht exklusiv im Einsatz hat. Nach Angaben von Mercedes ist aktuell eine Flotte von elf Fahrzeugen in Deutschland und der Schweiz unterwegs. Bei den Kunden seien die Fahrzeuge "mittlerweile fest in den Alltagseinsatz integriert", so Stefan Buchner, Leider Mercedes Benz Trucks: So seien bereits mehrere zehntausende Kilometer erfolgreich zurückgelegt worden.

Ein anderes Projekt könnte derweil durch diese positiven Erfahrungen ins Hintertreffen geraten: Beim Pilotprojekt "eWayBW" wird die B462 im Murgtal zwischen Gernsbach und Kuppenheim mit einer Oberleitung überspannt, durch die schwere Lkw Strom für den Antrieb erhalten sollen. Die Strecke soll bis Ende 2019 in Betrieb gehen, der Realbetrieb als Test ist zwischen 2020 und 2022 geplant – ab 2023 soll die Oberleitung dann wieder abgebaut werden. 17,6 Millionen Euro fließen in das Projekt.

Mercedes will das Pilotprojekt für einen Test nutzen: Die Erfahrungen der E-Lkw von Schmitt bei der Belieferung der Papierfabriken sollen dann einem regulären Diesel sowie einem Oberleitungsfahrzeug gegenüber gestellt werden. Das Ziel werde eine Vergleich der Antriebsarten sein.

Allerdings schränkt man bei Mercedes schon vor Beginn des Pilotprojekts ein: Man plane derzeit "aufgrund der hohen Infrastrukturkosten" keinen eigenen Oberleitung-Lkw – "auch angesichts der rapiden Entwicklung in der Batterie- und Brennstoffzellentechnologie".

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