Germania-Pleite belastet Bodensee-Airport
Die Passagierzahlen am Flughafen Friedrichshafen sinken um 9,4 Prozent. Chef Claus-Dieter Wehr sieht die Entwicklung dennoch positiv
red
17.01.2020 | 08:00
Friedrichshafen. Die Zahl der Passagiere am Bodensee-Airport ist in 2019 um 9,4 Prozent auf 489.921 gefallen. Als Hauptursache nennt der Flughafen Friedrichshafen-Geschäftsführer Claus-Dieter Wehr die Insolvenz der Fluglinie Germania: Im Vorjahr war allein diese Linie für 33 Prozent der Gesamtpassagierzahl verantwortlich.
Wehr zeigte sich dennoch optimistisch: "Dass der Rückgang nicht noch höher ausfiel, ist unserer zügigen Marktbearbeitung zu verdanken, durch die sehr kurzfristig neue Touristikairlines an den Flughafen geholt und bereits in Friedrichshafen tätige Fluggesellschaften von einer deutlichen Angebotsausweitung überzeugt werden konnten." So sei es gelungen, 42 Prozent des weggebrochenen Aufkommens zu kompensieren. Da aktuell weitere Angebote zum Abheben bereit sind, rechnet Wehr im Verlauf des Jahres mit einem Anstieg der Kompensation auf 73 Prozent.
Was der Einbruch am Ende für die Bilanz des chronisch klammen Bodensee-Airports bedeutet, dazu machte Wehr aktuell noch keine Angaben – positiv dürfte es sich aber nicht auswirken.
Einen Sondereffekt muss man bei den Passagierzahlen indes ebenfalls berücksichtigen: Gut 32.000 Passagiere nutzten Friedrichshafen, weil der Flughafen Memmingen wegen einer Sanierung im Oktober für zwei Wochen geschlossen war. Dieser Effekt fällt in diesem Jahr weg.