US-Konzern schnappt sich Bilcare Research

Auf den ersten Blick ist die Firma ein Schnäppchen – doch die Sorgen sitzen tief

 
Foto: oh
 

Staufen/Bötzingen. Der Folienspezialist Bilcare Research bekommt einen neuen Eigentümer. Der US-Finanzinvestor Lindsay Goldberg wird das indisch-schweizerische Unternehmen zu 100 Prozent übernehmen.

Tief müssen die Amerikaner dafür nicht in die Tasche greifen. Bilcare beschäftigt weltweit 1000 Mitarbeiter. Die große Mehrheit – rund 700 – arbeiten in Südbaden, in den Werken in Staufen und Bötzingen. Die Amerikaner überweisen aber nur 27 Millionen Euro für eine Firma, die 2018 einen Umsatz von 352 Millionen Euro eingespielt hatte.

Der Grund dafür: Bilcare steckt tief in den roten Zahlen. 2018 stand ein Verlust von 25 Millionen Euro unterm Strich. Dieses Jahr soll sich das Minus sogar auf rund 57 Millionen Euro erhöhen. Diese Prognose ging noch von einem Umsatz von 380 Millionen Euro aus. Ob diese Zahl erreicht werden kann, ist allerdings fragwürdig.

Lindsay Goldberg will nun frisches Geld in die Firma stecken. Damit sollen notwendige Investitionen aber auch mögliche Übernahmen finanziert werden. Was das mittelfristig für die beiden spürbar in die Jahre gekommenen südbadischen Standorte bedeutet, ist heute noch offen.

Bilcare stellt Folien unter anderem für Verpackungen aber auch für die Herstellung von Kreditkarten her. Seit 2010 gehört die ehemalige Ineos zum indischen Bilcare-Konzern. Die Zentrale von Bilcare Research ist in der Schweiz. Das Herz des operativen Geschäfts schlägt jedoch in Südbaden – in Bötzingen am Kaiserstuhl und der Fauststadt Staufen. 

Teilen auf

Das könnte Sie auch interessieren