Schwierigkeiten? Also echte Herausforderungen? Die gibt es in den besten Unternehmen. Auch bei der Schnepf Planungsgruppe Energietechnik. Klaus Schnepf ist da schonungslos offen – und greift zum Stift: "Das ist unser Problem..." Der geschäftsführende Gesellschafter zeichnet flink zwei Geometrien: eine Pyramide, ein Trapez. "Die meisten Unternehmen sind als Pyramide organisiert, oben der Chef, unten die Belegschaft. Da fühlen sich viele Mitarbeiter bei Entscheidungen nicht richtig mitgenommen", erläutert Schnepf: "Wir sind als Trapez organisiert, haben fünf Geschäftsführer, das bedeutet mehr kompetente Ansprechpartner und mehr Transparenz für Mitarbeiter und Kunden." Jedes Projekt muss mit einem Geschäftsführer an der Spitze besetzt sein.
Klingt nach einem guten Modell. "Ist es auch", so der Geschäftsführer: "Doch auch damit bleibt das Problem bestehen."
Dieses Problem heißt Fachkräftemangel und trifft Schnepf doppelt: Stellt er mehr Mitarbeiter ein, muss auch die Grundseite c seines Trapezes, sprich die obere Seite, verlängert werden. Schnepf braucht mehr Chefs: "Der Schlüssel sollte bei uns eins zu 12 bis 14 Ingenieuren sein. Den erreichen wir jetzt schon nicht mehr." Doch Fakt ist: Der Markt ist auf allen Seiten leer. Die Gründe sind vielfältig, reichen von verfehlter Ausbildungspolitik bis Hochkonjunktur und demografischem Wandel, spielen prinzipiell aber auch keine Rolle, weil nicht schnell zu ändern.
Das Grundproblem bleibt: "Aufgrund fehlender Mitarbeiter müssen wir Aufträge verschieben - wenn der Bauherr mit macht - oder schlimmstenfalls ablehnen", seufzt Adrian Schaufert, einer der fünf Co-Geschäftsführer. Als Unternehmer und Dienstleister ist das kein Spaß!
Dazu muss man wissen: Die Schnepf Planungstechnik ist keine Klitsche. Die 80 Mitarbeiter sind spezialisiert auf Technische Gebäudeausrüstung, kurz TGA, mit allerhöchsten Anforderungen. Sprich, das Team von Schnepf entwickelt zukunftsfähige Energiekonzepte samt Eisspeicher, Blockheizkraftwerken und Photovoltaik bis hin zur komplett klimaneutralen Fabrikationen oder auch innovative Reinraumprojekte. Schaufert: "Der Technikanteil in den Gebäuden hat in den vergangenen Jahren rapide zugenommen." Eine Herausforderung? "Klar, aber eine gute! Wir lernen bei jedem Projekt dazu, da keines von der Stange ist." Die Kunden sind das Who is who des kleinen bis großen Mittelstands, samt Konzernen. Kurzum: Die Planungsgruppe spielt in Sachen TGA in der Champions League.
Dabei sind interessante Projekte für Mitarbeiter eine Sache. Die Wertschätzung ihnen gegenüber eine andere. Auch in dem Punkt sieht Schaufert das Unternehmen gut aufgestellt, Stichwort Chef-Trapez. Aber auch darüber hinaus: "Vom Job-Rad über Mittagessen, betrieblicher Altersversorgung und Familienfesten bis zu ergonomischen Arbeitsplätzen bieten wir die ganze Bandbreite." Und nicht zu vergessen die herausragende Architektur des Firmensitzes auf dem Wolfsberg samt Panoramablick.
Doch offenkundig: All die Bemühungen reichen nicht. Was folgt daraus? Schnepf: "Abwarten ist keine Option. Wir stellen uns der Herausforderung und werden eben kreativer." Das heißt? Übernahmen können eine Variante sein, vielleicht sogar Headhunter. Und die Gründung neuer Standorte, in Baunatal bei Kassel gibt es bereits eine Niederlassung mit schon 12 Arbeitsplätzen. "Da wir dort mit B.Braun einen sehr guten und langjährigen Kunden haben, war das beinahe ein logischer Schritt", erläutert Schaufert. Wir wollen näher am Kunden sein.
Gute Kunden, große Projekte gibt es an anderen Orten auch... Vielleicht folgt ja die Wahl der Namen für die neuen Besprechungsräume am Ende sogar einer Strategie? Firmengründer Klaus Schnepf sagt dazu nichts, lächelt vielsagend. Wer spicken will, lässt sich auf ein Gespräch einladen, gerne ein Vorstellungsgespräch.