Aesculap leidet unter Corona

Die Sparte des B. Braun-Konzerns verbucht ein zweistelliges Minus beim Umsatz. Der Grund ist einleuchtend

 
Foto: B. Braun/Aesculap
 

Melsungen/Tuttlingen. Die B. Braun Sparte Aesculap hat das vergangene Jahr mit einem Umsatzminus in Höhe von 11,4 Prozent abgeschlossen. Nach 1,97 Milliarden Euro Ende 2019 standen nun noch 1,74 Milliarden in den Büchern. Die Kennziffer rutschte damit noch hinter den Umsatz des Jahres 2017 (1,79 Milliarden Euro). Das geht aus der veröffentlichten Bilanz des Konzerns hervor.

Damit ist Aesculap die einzige Sparte des Konzerns, die einen Rückgang verbuchen musste: Die Sparte Hospital Care wuchs um rund 120 Millionen Euro auf 3,46 Milliarden, die Out Patient Market um mehr als 20 Millionen Euro auf 971 Millionen sowie die Avitum um 12 Millionen Euro auf 1,22 Milliarden. Bei der B. Braun insgesamt sank der Umsatz aufgrund der Schwäche von Aesculap um rund 45 Millionen Euro auf 7,43 Milliarden Euro.

Allerdings ist der Einbruch bei den Tuttlingern erklärbar – und war von Vorstandschef Joachim Schulz schon bei der Bilanzvorstellung im vergangenen Jahr befürchtet worden: Aufgrund der Pandemie wurden reihenweise und international Operationen abgesagt und verschoben. Deshalb wurden weder Implantate in großer Zahl benötigt noch Nahtmaterial oder ähnliche Produkte. Zwar hat Aesculap nach Konzernangaben "weltweit Kostenreduzierungsmaßnahmen ergriffen", diese konnten die Umsatzrückgänge aber nicht ausgleichen.

Immerhin gab es aber ein Lichtblick: Aesculap hat nach eigener Angabe ein digitales Mikroskop "erfolgreich am Markt eingeführt".

Aesculap wurde 1867 in Tuttlingen von Gottfried Jetter als Werkstatt für chirurgische Instrumente gegründet. Er zählt zu den Pionieren der Branche. Seit 1976 gehört das Unternehmen nach schweren Jahren zum B. Braun Konzern.

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