Aesculap mit "gesundem Wachstum"

Der Medizintechnik-Konzern wächst bei Umsatz um 7,9 Prozent. Laut Vorstandschef Joachim Schulz bleibt das Ergebnis trotz Belastungen stabil – sehr zur Freude der Konzernmutter. Eine Frage bleibt indes offen

 
Foto: B.Braun/Aesculap
 

Tuttlingen. Aesculap hat im vergangenen Jahr beim Umsatz um 7,9 Prozent auf rund 1,97 Milliarden Euro zugelegt. "Wir haben ein gesundes Wachstum in einem herausfordernden Jahr erzielt", resümiert der Vorstandsvorsitzende Joachim Schulz. Er verweist dabei auf Wachstumsimpulse, die insbesondere aus China, Russland und den USA kamen und flankiert wurden von Nachfragen aus Deutschland, Polen, Japan, Frankreich und Spanien.

Von dem Plus blieb indes beim Ergebnis nichts hängen, wie Schulz laut Mitteilung erläutert: "Trotz vieler neuer Belastungen konnten wir unser Ergebnis stabil halten." Details nannte er nicht.

Was ein zumindest stabiles Ergebnis bei Aesculap für den Mutterkonzern B.Braun bedeutet, lässt sich an einer Kennziffer ablesen: Der Konzerjahresüberschuss lag Ende 2018 bei 328,4 Millionen Euro. Ende 2019 sackte dieser um rund 40 Millionen auf 288,5 Millionen Euro ab. Ohne Aesculap hätte es ergo noch düsterer ausgesehen.

Auch bei den Details zu den Belastungen hält sich Schulz zurück, merkt aber an, ein Teil sei erwartet gewesen. Dieser Teil habe mit den neuen regulatorischen Anforderungen zu tun: "Konkret belastet die Umsetzung der Medical Device Regulation des Ergebnis und belegt einen großen Teil der Entwicklungskapazitäten." Vor diesem Hintergrund begrüßt Schulz die Ankündigung der EU, die Einführung der neuen Verordnung um ein Jahr zu verschieben: "Aus unserer Sicht ist es in dieser allgegenwärtigen Situation richtig, das gesamte System zu entlasten."

Die Corona-Pandemie ist indes auch abseits dieser Ankündigung bei Aesculap ein Thema. Der Konzern bewältige dabei laut Jens von Lackum, stellvertretender Vorstandschef bei Aesculap und Leiter des Corona-Krisenstabs, den Spagat, einerseits die Mitarbeiter zu schützen und andererseits die Belieferung der Ärzte und Kliniken sicher zu stellen: "Die Versorgung ist momentan weitestgehend sichergestellt."

Wobei Aesculap die Pandemie am Ende des Jahres in der Bilanz spüren könnte: Da in vielen Ländern, darunter Deutschland, planbare Operationen verschoben werden, werden auch entsprechend weniger Verbrauchsmaterialien oder Endoprothesen und ähnliche Produkte aus Tuttlingen benötigt. Ob dieses Minus durch erhöhte andere Abrufe aufgewogen wird? Hierzu gab Vorstandschef Schulz in seiner Mitteilung keine Einschätzung.

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