Aesculap wächst trotz Schuldenkrise

Der Medizintechnik-Hersteller Aesculap hat seinen Umsatz in den ersten drei Quartalen gesteigert. In Europa bekommt das Unternehmen allerdings die Schuldenkrise zu spüren. Bei den Bauprojekten gibt es deshalb Abstriche

 
Foto: Archiv
 

Tuttlingen. Von Januar bis September kletterten die Erlöse um 6,3 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Tuttlingen mitteilte. Für das Gesamtjahr geht Vorstandschef Hanns-Peter Knaebel von einem Wachstum um 6,5 Prozent aus. Im Frühjahr hatte er noch mit sieben Prozent gerechnet. Auch da Ergebnis entwickelt sich laut seinen Worten positiv, "aber nicht wie angestrebt über dem Umsatzwachstum".

Laut Knaebel bekommt Aesculap die Schuldenkrise in Südeuropa zu spüren. In Italien und Spanien verzeichne das Unternehmen rückläufige Umsätze. In anderen europäischen Ländern stagniere das Geschäft. Wachstumsimpulse kämen dagegen aus den USA, China und Russland aber auch aus Indonesien, Polen, Großbritannien und Chile. In Spanien haben sich die Tuttlinger aktuell von allen Verbindlichkeiten befreit: Nach Anhaben von Vorstand Knaebel sind spanische Banken eingesprungen. Knaebel: "Für die sind Forderungen eines soliden deutschen Unternehmens an den spanischen Staat wertvoller als spanische Immobilienhypotheken."

Aesculap beschäftigt derzeit nach eigenen Angaben 10 250 Mitarbeiter, etwa 250 mehr als zu Jahresbeginn. Am Standort Tuttlingen legte die Zahl der Beschäftigten um etwa 110 auf 3200 zu. 80 Prozent des Personalaufbaus entfielen auf die Produktion.

Noch im Oktober will Aesculap mit dem Bau eines 16 Millionen Euro teuren Neubaus für Reparatur-Service, Schmiede sowie Ver- und Entsorgung starten. Im Frühjahr 2013 soll der Spatenstich für den ersten Bauabschnitt eines weiteren Neubaus für die Motoren- und Containerfertigung erfolgen. Investitionssumme: 50 Millionen Euro. Bei diesem Bau hat Aesculap indes die Reißleine gezogen. Hätte man den Bau so wie noch im Frühjahr vorgesehen realisiert, dann wäre er mehr als 70 Millionen Euro teuer geworden. Das war selbst für die gut verdienende Aesculap zu viel.

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