Alba ist umgezogen

Der Recyclingdienstleister wechselt den Standort – und stellt damit ein anderes Projekt in Frage

 
Foto: Alba/Alisia Sina Wagner
 

Pforzheim. Nur ein halbes Jahr hat es gedauert, nun hat die Alba Nordbaden ein neues Areal in der Goldstadt offiziell in Betrieb genommen: Auf der 1,6 Hektar großen Fläche wurden drei vorhandene Hallen ertüchtigt und aus exakt 1236 Betonblocksteinen Sortierboxen aufgebaut – die Steine wurden sogar in der Stadt hergestellt. "Durch den Umzug ist Pforzheim einer unserer modernsten Standorte und kann deutschlandweit ein Zeichen setzen", sagte Eric Schweitzer, Vorstandschef der Alba Group. Der Umsatz wurde notwendig, da das bisherige Areal vom Eigentümer für eigene Zwecke reklamiert wurde.

Die Alba beschäftigt auf dem Areal mehr als 20 Mitarbeiter und bedient über 1000 Kunden aus der Region. An dem Standort wird der Abfall angeliefert, zur Weiterverwendung sortiert und weitertransportiert. Das Unternehmen ist seit Jahrzehnten in Pforzheim angesiedelt.

Der Umzug beeinflußt laut einem Bericht der "Pforzheimer Zeitung" ein anderes Projekt: Auf dem Nachbargrundstück will der Versandhändler Bader in seinem ehemaligen Gebäuden eigentlich ein Outlet mit 24.000 Quadratmetern Fläche und erhofften bis zu drei Millionen Besuchern pro Jahr aufbauen. Allerdings liegt das Projekt aktuell auf Eis, bei Stadtverwaltung und Bader schiebt man sich die Verantwortung dafür wohl hin und her. Nun wird befüchtet, dass ein Umschlagplatz für Abfälle als Nachbar für das Vorhaben wenig förderlich sein könnte und der Investition das Aus drohen könnte.

Die Alba wurde 1968 in Berlin gegründet und gehört zu den Pionieren im Bereich der Abfallsortierung: Bereits Anfang der 1970er Jahre stellte das Familienunternehmen den Kunden farbige Tonnen vor die Tür, um Abfälle wie Restmüll, Papier und Glas getrennt zu sammeln. Das Projekt wurde als "Berliner Modell" bekannt. Heute ist die Gruppe mit den Markennamen Alba und Interseroh einer der führenden Recyclingdienstleister und auch international aktiv. Mit gut 8800 Mitarbeitern wurden 2019 rund zwei Milliarden Euro erwirtschaftet.

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