Alno: Zur Abwechslung mal gute Nachrichten

Der neu formierte Küchenhersteller liefert die ersten Produkte aus. Das Ziel der Lieferung sagt etwas über die Strategie aus.

 
Foto: pr
 

Pfullendorf. Seit wenigen Tagen läuft nach einem Bericht des "Handelsblatt" die Produktion bei Alno wieder. Nach Monaten des Stillstands waren zunächst umfangreiche Wartungsarbeiten notwendig – beispielsweise hatte Leim die Schläuche der Maschinen verklebt. 320 der einstmals 2000 Mitarbeiter am Stammsitz produzieren nun für die "Neue Alno" Küchen. Die ersten Produkte sollen laut dem Bericht in einem Appartement-Komplex in Istanbul installiert werden.

Der Kunde sagt etwas über die Strategie von Geschäftsführer Andreas Sandmann: Die Hälfte des Umsatzes soll künftig aus dem Ausland kommen. Generell plant er für 2018 mit einer Kennzahl von 60 Millionen Euro – der Hälfte des Umsatz der alten Alno. Zugleich rechnet er für das laufende Jahr noch mit einem Verlust, ab dem kommenden Jahr will er aber mindestens kostendeckend wirtschaften.

Dabei helfe die seiner Ansicht nach noch immer vorhandene Strahlkraft der Marke, zugleich räumt Sandmann ein: "Das wichtigste ist jetzt, wieder Vertrauen zu schaffen." Immerhin hat die alte AG kurz vor der Insolvenz durch Fehllieferungen Kredit bei Kunden verspielt. Und auch jetzt sorgt die insolvente Hülle weiter für negative Schlagzeilen, wie zuletzt mit einer Razzia.

Der Neustart von Alno war keineswegs ausgemacht: Nach der Insolvenz im Juli vergangenen Jahres hatte Verwalter Martin Hörmann wenig Hoffnung für die Fortführung der Kernmarke – die 20 Jahre der Dauerverluste hatten zu tiefe Spuren hinterlassen. Überraschend legte aber zum Jahreswechsel der Investor Riverrock 20 Millionen Euro für den Neustart auf den Tisch. Entsprechend hoch sind nun die Erwartungen, die mit den ersten Lieferungen verknüpft sind.

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