Alpirsbacher und das blaue Auge
Die Brauerei setzt im Corona-Jahr 25.000 Hektoliter weniger ab. Chef Carl Glauner reagiert nun mit einer Offensive
red
02.06.2021 | 07:30
Alpirsbach. Der Bierabsatz der Alpirsbacher Klosterbrauerei Glauner hat im vergangenen Jahr allein 25.000 Hektoliter Fassbier weniger abgesetzt, insgesamt ging der Bierabsatz gegenüber dem Jahr 2019 um 3,4 Prozent zurück, die Bruttoerlöse sanken im Vergleich um 8,3 Prozent. Nähere Details gab das Unternehmen nicht bekannt, 2019 lag das Rohergebnis noch bei 17,8 Millionen Euro. Auch zu den eingeleiteten "entsprechenden Kostensenkungen" gab es keine Erläuterungen.
Natürlich hängt der Rückgang direkt mit der Pandemie und den Lockdowns zusammen. Lediglich im vergangenen August und September sei es zu einer "kurzfristigen Normalisierung mit einem Absatz auf Vorjahresniveau" gekommen, resümieren die beiden Geschäftsführer Carl Glauner und Markus Schlör. Dabei konnten am Ende auch die "überproportionalen Zuwächse" unter anderem bei Bierspezialitäten die Einbrüche der Gastronomie nicht ausgleichen.
Angesichts der Einbrüche der Branche insgesamt klingt die Bilanz von Glauner beinahe versöhnlich: "Gemessen an der nationalen Marktentwicklung und der Entwicklung in Baden-Württemberg sind wir 2020 mit einem blauen Auge davongekommen."
Für das laufende Jahr zeigen sich die Geschäftsführer angesichts der ersten Lockerungen positiv: "Aus Sicht der Geschäftsleitung wird es nach dem Ende der langen Schließungszeit in der Gastronomie und Hotellerie zu einer guten Umsatzentwicklung kommen." Deshalb will die Brauerei die Beratungsleistungen für die Gastronomie stärken und dennoch gleichzeitig den Lebensmitteleinzelhande und Getränke-Fachmärkte stärker bearbeitet werden. Vor diesem Hintergrund rechnet Chef Schlör bei einer "vorsichtigen Planung" mit einem "leicht positiven Jahresergebnis", das aber "deutlich unter dem Niveau der Jahre 2014 bis 2019" liege.
Die Alpirsbacher Klosterbrauerei geht auf die Gründung einer Brauerei in der Tradition der Benediktiner-Klosterbraustätte im Jahr 1877 durch Johann Gottfried Glauner zurück – dem Urgroßvater des heutigen Brauereichefs Carl Glauner.