Alu-Gießerei MWS ist gerettet
Eine US-Investmentgesellschaft kauft das Unternehmen aus Friedrichshafen. Damit geht eine unglückliche Übernahme zu Ende und ein Name ist Geschichte
red
21.06.2018 | 10:45
Friedrichshafen. Die Vermögenswerte der MWS Friedrichshafen werden von der Oak Hill Advisors (OHA) und der Perlitz Strategy Group (PSG) übernommen. Das teilten die beiden Unternehmen mit. Die Werte werden in die neu gegründete DGH Sand Casting Production und die DGH Sand Casting Corporate eingebracht. Der Unternehmenssitz bleibe Friedrichshafen. Weitere Details wie der Kaufpreis oder die Übernahme der Mitarbeiter wurden nicht genannt.
Der PSG-Mitgründer Andreas Offinger wird als Übergangsgeschäftsführer der neuen Gruppe fungieren. Er lobte zugleich den Einsatz der Mitarbeiter in der Zeit des Schutzschirmverfahrens: Man habe weiterhin hochkomplexe Sandgusskomponenten gefertigt und die Kunden, darunter führende Premiumfahrzeughersteller, zufrieden gestellt.
Mit dem Kauf geht das Kapitel MWS zu Ende: Durch die Übernahme der Gießerei des GF-Konzerns in Friedrichshafen 2012 wurde der Konzern nach eigenen Angaben der internationale Marktführer im Bereich Alu-Sandguss mit sechs Standorten, 800 Mitarbeitern und einem Umsatz von 150 Millionen Euro. Zum Verhängnis wurde MWS die Verluste in Millionenhöhe des Werks in Garching, mit dem GF kurz vor der Übernahme laut Presseberichten einen Beherrschungsvertrag abgeschlossen hatte. Im November 2016 wurde die Reißleine gezogen, die Tochtergesellschaft zog die profitabel Mutter in den Abgrund.
OHA mit Sitz in New York ist nach eigenen Angaben eines der führenderen unabhängigen Investmentunternehmen und verwaltet 33 Milliarden US-Dollar Kapital. Die PSG mit Sitz in Mannheim wurde 1996 gegründet und gilt als Spezialist in strategischen Managementfragen.