Auch Bosch fährt autonom

Der Zulieferer stellt ein Shuttle als Konzeptfahrzeug vor – doch das Mobil an sich ist nicht der spannende Teil. Chef Markus Heyn macht deswegen eine klare Ansage. Mit Bildergalerie

 
Foto: Bosch (Visualisierung)
 

Stuttgart. Klar, die vorab bekannt gewordenen Bilder des Konzeptfahrzeug schauen gut aus. Das Design ist schlicht modern, die inneren, sprich technischen Werte zählen aber ohnehin mehr: Das Mobil soll elektrisch und autonom unterwegs sein, per Smartphone von den bis zu vier Fahrgästen angefordert werden können. Generell ist man bei Bosch überzeugt: "Diese Fahrzeuge werden in absehbarer Zeit wie selbstverständlich zum Straßenbild in den Metropolen der Welt gehören – egal ob sie Güter innerhalb der Stadt transportieren oder Menschen befördern."

Mit der Studie rückt Bosch zu Continental und ZF (mehr über diese Aktivitäten erfahren Sie hier) auf – alle wollen von dem neuen Mobilitäts-Kuchen ein Stück ab haben und treten zugleich in direkte Konkurrenz zu ihren Kunden, den Automobilkonzernen Doch warum ist das Interesse so groß? Weil der Markt dafür nicht eben klein ist. Laut einer Studie von Roland Berger, die Bosch ins Feld führt, sollen bereits in zwei Jahren in Europa, den USA und China eine Million dieser autonomen Fahrzeuge unterwegs sein. Fünf Jahre später wächst deren Zahl auf 2,5 Millionen an.

Doch die Stückzahl ist nicht das einzige Interessante an dem Projekt. Bosch bettet das Shuttle nämlich nach eigener Aussage in ein ganzes "Ökosystem" ein: Nicht nur sämtliche Hardwarekomponenten vom Antrieb über Lenkung und Bremsen bis zur Sensorik sowie Radar stammt alles aus dem Baukasten der Stuttgarter. Obendrein wird noch das Können rund um Buchung-, Vernetzung- und Sharingplattformen drauf gepackt samt Parkplatz- und Ladeservices.

Kurzum: Bosch hat in und um das Fahrzeug real und virtuelle alles selbst in der Hand. 

Dieses Können fasst Bosch-Geschäftsführer Markus Heyn in einem selbstbewussten Satz zusammen: "Ohne die digitalen Services von Bosch wird in Zukunft kein Fahrzeug mehr unterwegs sein." Anders ausgedrückt: deutlicher lassen sich die Veränderungen in der Mobilität nicht aufzeichnen.  

Übrigens: Das Konzeptfahrzeug wird erstmals real der Öffentlichkeit im Rahmen der weltweit wichtigsten Technologie-Messe CES Ende Januar in Las Vegas vorgestellt.

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