Auf Holz gesetzt

Drei Sägewerke machen gemeinsame Sache: Sie investieren in eine große Brettsperrholzproduktion – und bieten damit einem Nachbarn die Stirn

 
Foto: Gfrörer (Visualisierung)
 

Seewald-Besenfeld. Ohne großes Aufhebens haben im Nordschwarzwald die Arbeiten für ein ungewöhnliches Projekt begonnen: Drei traditionsreiche Sägewerks- und Holzunternehmen aus dem Schwarzwald bündeln in der neuen Holz-Bau-Werk Schwarzwald die Kompetenzen im Bereich Brettsperrholz. Bis Herbst 2022 entsteht dazu auf einem 30.000 Quadratmeter großen Areal in einem ersten Bauabschnitt ein Produktions- und Verwaltungsgebäude mit 13.000 Quadratmetern Fläche. Pro Jahr sollen dann von 40 Mitarbeitern 35.000 Kubikmeter Bettsperrholz aus Fichten- und Tannenholz entstehen. Kommt das Angebot an, sind weitere Bauabschnitte vorgesehen. Eine Investitionssumme wurde nicht genannt.

Das auch Cross Laminated Timber genannte Sperrholz ist ein begehrtes Ausgangsprodukt für den modernen Holzbau: Durch die kreuzweise Verklebung mehrerer Schichten aus Massivholz entsteht ein äußerst formstabiles Produkt – für Wände und Dächer gleichermaßen geeignet. Marktführer in diesem Bereich sind aktuell Unternehmen aus Österreich, denen das Schwarzwälder Trio nun die Stirn bieten will.

Fünf Jahre haben die beteiligten Unternehmen die Kooperation in diesem Bereich vorbereitet. Einig waren sich die Protagonisten dabei in einem Punkt: Mit einer kleineren Produktion hat man gegen die Marktführer keine Chance. Deshalb entsteht jetzt eben gleich neben einem eigenständigen Unternehmen eine Herstellung im industriellen Maßstab.

Wobei die Gesellschafter aufgrund der eigenen Erfahrungen nicht blauäugig in das Projekt starten: Neben dem 1850 gegründeten Holzwerk Kübler aus Haiterbach (Verarbeitungsleistung: 30.000 Festmeter pro Jahr) und der 1890 gegründeten Sägewerk Echtle aus Nordrach (Verarbeitungsleistung: 45.000 Festmeter pro Jahr) komplettiert der Branchenprimus Streit aus Hausach das Trio. Das 1865 gegründete Sägewerk verarbeitet pro Jahr 370.000 Festmeter Rundholz, 80 Prozent davon gehen in den Export, das meiste gen Frankreich – was in Zeiten der Pandemie eine Herausforderung bedeutet. Vor diesem Hintergrund ist ein weiteres Standbein nicht schlecht.

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