Aufatmen in Freiburg

Freiburg. Während der Neubau des Stadions in Freiburg in Nachbarschaft zu Flugplatz und Ikea zügig voranschreitet, schwebt über dem Millionen-Projekt nach wie vor ein Damoklesschwert: Nach einem Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs (VGH) durfte wegen des Lärmschutzes Abendspiele nach 20 Uhr sowie Spiele am Sonntag zwischen 13 und 15 Uhr auf Antrag von Anwohnern untersagt seien – für einen geregelten Spielbetrieb eine nicht unerhebliche Auflage. Deshalb regte sich Widerstand.

Nun gab der VGH nach Angaben der Stadt Freiburg bekannt, dass der Anhörungsrüge des Landes Baden-Wu?rttemberg "zur Zulassung von Spielen im neuen SC-Stadion in vollem Umfang stattgegeben wurde". Damit sei die Entscheidung vom vergangenen Oktober aufgehoben.

Die Begründung für die Kehrtwende: "Der VGH räumte in dem heutigen Beschluss ein, die falsche Lärmschutzverordnung zugrunde gelegt zu haben. Der VGH wird daher in der Sache neu entscheiden", wie es von Seiten der Stadt heißt. Somit hat das Gericht die Rechtsauffassung des Regierungspräsidiums bestätigt, das als Genehmigungsbehörde für die Baugenehmigung die Anhörungsrüge gegen den Beschluss vom Oktober angestrengt hatte.

Freiburgs OBM Martin Horn wertete den Beschluss als gute Zwischennachricht: "Wir können nun die nächsten Schritte in dem Verfahren gehen. Der VGH hat mit der heutigen Korrektur des Beschlusses vom Oktober ein Zeichen im Sinne eines funktionierenden Rechtssystems gesetzt. Das weitere Verfahren bleibt nun abzuwarten." Und Baubürgermeister Martin Haag: "Wir sind sehr erleichtert, dass der Beschlusses vom Oktober nun aufgehoben wurde. Von Anfang an war ich mir sicher, dass wir unseren Bauantrag sehr gewissenhaft und in höchstem Maß rechtssicher gestellt hatten. " Schließlich sagt Oliver Leki, Vorstand des SC Freiburg dazu: "Wir freuen uns, dass die Anhörungsrüge erfolgreich war und hoffen nun auf eine zügige Fortsetzung des Verfahrens, auf das ich sehr optimistisch blicke."

Mit dem Bau des neuen Stadions für den SC Freiburg wurde nach jahrelangem Gerangel Ende März 2019 mit der Grundsteinlegung offiziell begonnen. Die Fertigstellung ist für den Beginn der Spielsaision 2020/2021 geplant. Das Budget für den nach einem Entwurf der HPP Architekten entstehenden Neubau wird mit 72 Millionen Euro angegeben.