Barth ist nun ein Franzose
Die Inhaber haben die Logistikgruppe an ein anderes Familienunternehmen verkauft – es ist nicht die einzige gravierende Veränderung in kurzer Zeit
red
10.01.2020 | 10:00
Burladingen. Das Logistikunternehmen BMVirolle aus Lyon (Frankreich) hat die Mehrheit an der Barth Logistikgruppe übernommen. Das gaben die beiden geschäftsführenden Gesellschafter Berthold und Peter-Johannes Barth bekannt. Details nannte sie wie üblich nicht, auch gibt es keine Angabe zu den Gründen. Die Cousins weisen aber auf zwei Umstände hin: Erstens sei es eine "strategische Partnerschaft", um derart verstärkt den künftigen Herausforderungen in der Logistik begegnen zu können. Und zweitens würden alle Mitarbeiter und Standorte von Barth unverändert bleiben.
Zwei Veränderungen stehen indes dennoch an: So wird zum 1. April der bisherige Barth-Prokurist Uwe Schempp zum weiteren geschäftsführenden Gesellschafter bestellt werden. Und der Stammsitz in Burladingen verliert dank einem Ende 2019 begonnenen Neubau in Hechingen an Bedeutung.
Innerhalb von 14 Monaten entsteht auf einem 50.000 Quadratmeter großen Areal im ersten Abschnitt eine 6000 Quadratmeter große Umschlaghalle mit 49 Toren sowie das Speditionsgebäude samt Servicebereich für die Lastwagen. Später sollen dann noch zwei Hochregallager hinzukommen. Nach Fertigstellung des vom Architekten Rolf Mühleisen geplanten und dem Generalunternehmer Ten Brinke Industrie- und Gewerbebau umgesetzen Projekts werden 110 Fahrzeuge samt Mitarbeitern von Burladingen nach Hechingen verlegt. In Burladingen bleibt dann hauptsächlich noch die Verwaltung mit bis zu 80 Beschäftigten.
Insgesamt beschäftigt Barth an 14 Standorten 620 Mitarbeiter und betreibt eine Flotte von 300 Fahrzeugen. 105.000 Quadratmeter Logistikfläche bewirtschaftet das Unternehmen. Der Jahresumsatz liegt bei rund 75 Millionen Euro. Der neue Mehrheitseigentümer BMVirolle ist ebenfalls ein Familienunternehmen und bedient mit 900 Mitarbeitern 36 Distributions- und Logistikstandorte.