"Bedingungen wie kaum sonst auf der Welt"

Die Forscher geraten bei der Eröffnung des Neubau für das Fraunhofer IPM in Verzückung. Die 60 Millionen-Investition hat nur einen Schönheitsfehler

 
Foto: Holger Kock/Fraunhofer IPM
 

Freiburg. Man sei froh und dankbar, jetzt Arbeitsbedingungen zu haben, "die sonst nur wenige Einrichtungen und Konzerne auf der Welt realisieren können – Wohlfühlatmosphäre plus Hightech", geriet Karsten Buse, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik IPM, bei der Eröffnung des Neubaus ins Schwärmen. Immerhin 43,1 Millionen Euro flossen allein in das Gebäude mit 7700 Quadratmetern Nutzfläche, den das Büro Kister Scheithauer Gross Architekten entworfen hat. Hinzu kommen noch einmal rund 14 Millionen Euro für Erschließung und Ausstattung. EU, Bund und Land haben das Projekt mit unterschiedlichen Fördersummen unterstützt.

"Exzellente Forschung braucht Platz. Und das Fraunhofer IPM braucht diesen Platz dringend, um zum Beispiel Pilotinstallationen für Industriekunden zu testen", rechtfertigte Fraunhofer-Vorstand Andreas Meuer die Summen. Und Institutsleiter Buse flankierte: "Der Campus entwickelt durch die enge Zusammenarbeit der exzellenten Universität Freiburg mit starken außeruniversitären Forschungs-, Entwicklungs- und Transferpartnern eine enorme Dynamik mit bundesweiter Strahl- und Anziehungskraft."

Im Innern des nachhaltig bewirtschafteten Neubaus werden die Foschungs- und Entwicklungskapazitäten der IPM gebündelt, um insbesondere mit kleinen und mittleren Unternehmen Innovationsprozesse voranzutreiben. Allerdings hat das architektonisch hochwertige Gebäude einen Schönheitsfehler: Als die Planungen für den  Bau 2012 begannen, lag der Umsatz des Instituts um 70 Prozent unter dem aktuellen und die Zahl der Mitarbeiter stieg in den vergangenen acht Jahren um 50 Prozent auf aktuell 240. Kurzum – das Gebäude ist bereits zu klein. Deshalb befindet sich auf dem Campus noch Platz für zwei weitere Bauwerke, eines davon ist bereits in der Antragsphase.

Das Fraunhofer IPM entwickelt optische Messtechnik und Messsysteme für unterschiedliche Einsatzbereiche und forscht auf dem Gebiet thermischer Energiewandler. 2019 betrug der Haushalt rund 20 Millionen Euro, wovon mehr als 40 Prozent auf Forschungsprojekte für die Industrie entfielen. Die Fraunhofer-Gesellschaft ist nach eigenen Angaben eine der führenden Organisationen für angewandte Forschung in Europa. 74 Institute und Forschungseinrichtungen verteilen sich auf Deutschland, in denen 28.000 Mitarbeiter pro Jahr ein Forschungsvolumen in Höhe von 2,8 Milliarden Euro realisieren.

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