Bei Ceramtec geht's rund

Der Keramikspezialist muss im vergangenen Jahr einen Umsatzeinbruch verkraften. CEO Hadi Saleh bleibt dennoch gelassen

 
Foto: CeramTec
 

Plochingen. Von 620 Millionen auf 553 Millionen Euro in zwölf Monaten – der Umsatz der Ceramtec-Gruppe hat im vergangenen Jahr einen regelrechten Absturz hingelegt. Nach Aussage von CEO Hadi Saleh gab es vor allem im zweiten Quartal "deutliche Rückgänge", allerdings auch in "wichtigen Industriezweigen und relevanten medizinischen Märkten im dritten und vierten Quartal" eine Erholung. Die konnten am Ende das Minus zwar nicht ausgleichen, aber der Aufschwung hat sich immerhin im laufenden Jahr fortgesetzt.

Genauso wichtig: Trotz dem Umsatzeinbruch haben die Plochinger durch eine nach eigener Aussage "deutliche Reduktion der Kosten ein solides Ergebnis erzielt", konkreter wird CEO Saleh indes nicht.

Dafür verweist er darauf, dass bereits im vergangenen Jahr der Umsatz mit Medizinprodukten zugelegt hat – unter anderem sind Keramikprodukte in Dialyse- und Diagnostikgeräten verbaut, aber auch spezielle Tauchformen für die medizinische Handschuhfertigung stammen von Ceramtec. Im laufenden Jahr gibt es laut Saleh eine "Vielzahl" an internationalen Projekten und Initiativen, durch die man "gut gerüstet" sei. Hinzu kommt der Ausbau der Geschäftstätigkeiten in den USA und Asien sowie Digitalisierungs-Ansätze wie einen speziellen Online-Konfigurator, der die Angebotsprozesse beschleunigen soll. Zudem stellt Ceramtec Anfang Mai ein noch nicht näher definiertes "Leistungsmodul" für den Bereich der E-Mobilität vor.

Ceramtec hat seine Wurzeln im Jahr 1903 mit der Gründung der Thomaswerke als Spezialisten für technische Prozellane beispielsweise für Isolatoren. Deshalb wurde die damalige AEG auf das Unternehmen aufmerksam. Nach einer wechselvollen Geschichte mit mehreren Eigentümerwechseln gehört Ceramtec seit 2017 zu dem Finanzinvestoren BC Partners. Die Plochinger beschäftigen an 20 Produktionsstandorten in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien rund 3500 Menschen und bieten branchübergreifend mehr als 10.000 Produkte an.

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