Bei Heckler & Koch gärt es weiter

Der Waffenhersteller kommt nicht aus den Schlagzeilen: Das vergangene Jahr wurde wieder mit einem Verlust in Millionenhöhe abgeschlossen. Und der Pakt mit der Belegschaft steht auf der Kippe – wegen einer Stimme

 
Foto: Michael Kienzler für Econo
 

Oberndorf. Vor kaum vier Wochen konnte man die Hoffnung haben, die arg gebeutelte Hecker & Koch bewege sich allmählich in ruhige Gewässer. Mitnichten, wie zwei aktuelle Entwicklungen zeigen: Die erste betrifft das abgelaufene Geschäftsjahr.

So wurde das Jahr 2018 mit einem Verlust in Höhe von 8,1 Millionen Euro abgeschlossen – ein kleiner Lichtblick gegenüber dem Vorjahr, da lag der Verlust bei 13,4 Millionen Euro. Und das vor dem Hintergrund eines Umsatzsprunges um 21 Prozent auf 221 Millionen Euro. Zugleich stiegen aber auch die Personal- und Materialkosten.

Inwieweit die Personalkosten mit dem Stühlerücken im Vorstand im Jahr 2018 zu tun haben, darüber geben die Zahlen keine Auskunft, über die der Waffenhersteller auf seiner Internetseite berichtet. Offen bleibt damit auch, mit welchem Hintergrund sich der Schuldenstand um weitere 50 Millionen Euro auf 231 Millionen erhöht hat. Nur so viel gab die AG bekannt: Die Umstrukturierungen unter anderem in der Produktion hätten noch nicht den gewünschten Effekt entfaltet.

Die zweite Entwicklung hat direkt mit dem Beschäftigungspakt zu tun. Wie berichtete haben sich die Mitarbeiter Anfang April für Mehrarbeit ohne Lohnausgleich sowie den Verzicht auf Einmalzahlungen ausgesprochen, um einen Beitrag zur Sanierung zu leisten. Im Gegenzug machte die Geschäftsführungen unter anderem Zusagen für Investitionen in Millionenhöhe.

Doch dieser Kompromiss steht auf der Kippe, wie die Gewerkschaft IG Metall bestätigte. Nach Angaben aus Unternehmenskreisen wurde die Abstimmung über den Pakt angefochten. Denn: Eine Stimme gab den Ausschlag pro Pakt – in Prozentzahlen waren 50,44 Prozent dafür. Allerdings wären nach Ansicht der Gegner 51 Prozent Zustimmungsrate nötig gewesen. Nun soll das Votum Mitte Mai wiederholt werden. Die Gewerkschaft empfiehlt weiter eine Annahme. 

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