Bezirksparkasse Reichenau nutzt die Chance

Reichenau. So kann es gehen: Wenige Minuten zuvor war das Wetter in dem kleinen Gewerbegebiet direkt vor dem Damm zur Insel Reichenau für Mitte Februar noch bestechend gut, die Alpensicht klasse. Doch beim symbolischen Spatenstich für das Bürogebäude mit einem Netto-Investitionsvolumen von rund sieben Millionen Euro sorgten Regen und Sturmböen für eine ungewohnt schnelle Prozedur.

Das entspricht generell dem Tempo bei dem Projekt: Im Januar 2019 gab es das erste Gespräch zwischen den Verantwortlichen der Bezirksparkasse Reichenau und der Goldbeck Niederlassung Bodensee, ein halbes Jahr später bereits den Auftrag und wiederum ein halbes Jahr später nun den Spatenstich. "In einem Jahr wollen wir das Gebäude übergeben", behält Goldbeck-Niederlassungsleiter Jörg Parschat das hohe Tempo trotz schwierigem Baugrund und aufwändiger Gebäudetechnik samt Dachbegrünung bei.

Für Johann Roth, Vorstandsvorsitzender der Bezirkssparkasse, hat der Neubau zwei Bedeutungen: Erstens einen übergeordneten – "wir expandieren weiter, während viele andere in der Branche genau das Gegenteil machen". Zweitens einen ganz praktischen: Das Institut nutzt von den rund 2080 Quadratmetern Nutzfläche nämlich nur rund 380 Quadratmeter selbst. Der Rest in dem dreigeschossigen Gebäude wird vermietet.

Man kann es als klugen Schachzug einordnen: Das Gewerbegebiet "Göldern Ost" der Gemeinde Reichenau liegt direkt vor den Toren von Konstanz und hat bereits eine ganze Reihe von Dienstleistern und Nahversorgern angezogen. Kein Wunder also, dass Wolfgang Zoll als Bürgermeister und Vorsitzender des Verwaltungsrates der Bezirksparkasse angesichts der generellen Entwicklung von einem "tollen Zeichen" spricht. Zumal die Gemeinde nur einen Steinwurf entfernt ein weiteres Wohngebiet ausweisen will. Die zusätzlichen Büroflächen passen ergo genau ins Konzept.

Die Bezirkssparkasse Reichenau wurde 1892 gegründet und adressierte zunächst die Einwohner der Insel. Mitte der 1970er Jahre kam die Kommune Allensbach als zweiter Träger hinzu. Heute ist das Institut mit 150 Mitarbeitern und sechs Geschäftsstellen sowie einer Bilanzsumme von 1,28 Milliarden Euro auf Platz 40 der 51 Sparkassen im Land.