Blanco Professional greift durch

Der Großküchenhersteller holt den Sanierer Egon Kofler an die Spitze – und der kündigt "einen großen Einschnitt" an // Plus: Menschen der Woche

 
Foto: Blanco Professional
 

Obererdingen. Egon Kofler ist der neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Blanco Professional Gruppe. Zuvor war er unter anderem bei verschiedenen Unternehmen der Gruppe verantwortlich tätig. "Er hat bereits bei verschiedenen E.G.O.-Töchtern gezeigt, dass er in der Lage ist, Unternehmen aus schwierigen Situationen wieder in die Erfolgsspur zu bringen", ordnet Johannes Haupt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Blanc & Fischer Firmenholding, als Mehrheitseigner der Gruppe die Personalie ein.

Welche weiteren Personalien bei Blanco Professional wichtig sind und was der Vorgänger von Kofler nun vor hat, erfahren Sie hier in unserem Dossier Menschen. Dort finden Sie noch weitere Personalnachrichten von einem Novum unter Bürgermeistern bis zu neuen CFO.

Die Veränderungen bei Blanco Professional wurden aufgrund der seit Jahren anhaltenden Schwäche der Gruppe notwendig. So stagniert der Umsatz bei rund 121 Millionen Euro, man schreibt nicht näher benannte rote Zahlen und die verschiedenen Maßnahmen von der Internationalisierung bis zum Abbau von Arbeitsplätzen am Stammsitz Obererdingen haben kaum gegriffen. Auch wurde mit der Sparte "Medical" bereits Tafelsilber verkauft. Aktuell schloss das Unternehmen einen Sanierungstarifvertag ab, der bis 2023 den Abbau von bis zu 100 Arbeitsplätzen vorsieht – damit muss noch einmal ein Viertel der Belegschaft gehen. Bereits 2016 waren 100 Arbeitsplätze gestrichen worden.

Der neue Chef Kofler zeigt sich jedenfalls von den Maßnahmen rund um die Reduzierung von Struktur- und Personalkosten sowie neue Strukturen bei Vertrieb und Produktportfolio überzeugt: "Wir machen jetzt einen großen Einschnitt, um dann schnellstmöglich zur Normalität in einer gesicherten Zukunft zurückkehren zu können."

Die Blanco Professional produziert Investitionsgüter für Großküchen und ist Zulieferer für die Industrie. Die Gruppe beschäftigt insgesamt am Stammsitz und bei den verschiedenen Tochtergesellschaften rund 700 Menschen. Blanco Professional ist das unabhängig agierende Schwesterunternehmen des Haushaltsspülen- und Küchenarmaturenherstellers Blanco, das nicht von den Maßnahmen betroffen ist.

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