Bonde bricht den Bann: Rasch führt Rothaus

Die Badische Staatsbrauerei Rothaus hat einen neuen Chef. Christian Rasch, 44, heißt der neue Alleinvorstand der Brauerei aus Grafenhausen. Bemerkenswert: Er ist kein Politiker.

 
 

Grafenhausen. In der Vergangenheit wurde die Spitzenposition der staatseigenen Brauerei öfter als Versorgungsposten für aussortierte Politiker genutzt. Interimschef war zuletzt der ehemalige Finanzminister Gerhard Stratthaus. Sein Vorgänger, der mittlerweile verstorbene Thomas Schäuble, trat 2004 als Innenminister von Baden-Württemberg zurück, ehe er die Brauerei-Führung übernahm.

Schäubles Vorgänger wiederum war der ehemalige Freiburger Regierungspräsident Norbert Nothelfer, der die Brauerei sogar 13 Jahre lang geführt hat. Diese Praktiken hatten dem Rothaus-Chefposten den Ruf eines Versorgungsamtes für gescheiterte CDU-Politiker gebracht.

Doch nun hat in Alexander Bonde ein Grüner das Sagen im Aufsichtsrat. Bonde bricht jetzt mit der Tradition und holt in Christian Rasch einen Brauerei-Experten an die Spitze. Er sei „ein Fachmann und intensiver Kenner der Branche“, lobt Bonde.

Von 1992 bis 2008 war der gelernte Hotelbetriebswirt in führenden Positionen beim Braukonzern Radeberger, ehe er vor fünf Jahren als Vertriebs- und Marketingdirektor zur Stuttgarter Hofbräu wechselt. 2010 übernahm er dort die Geschäftsleitung. Das Hofbräu gehört zu Radeberger. Und Rasch kennt die Region, denn er ist gebürtiger Lörracher. 

Die Staatsbrauerei Rothaus ist etwas kleiner als die schwäbische Brauerei. Hofbräu braut rund 100 Millionen Liter im Jahr, die Schwarzwälder nur etwa 85 Millionen. Damit ist Rothaus die zweitgrößte Nicht-Konzernbrauerei im Südwesten. Die Nummer eins ist die Mannheimer Eichbaum-Brauerei.

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