Boysen übertrifft Prognose

Altensteig. Der Automobilzulieferer Boysen hat erneut ein Rekordjahr hinter sich. Wie das Unternehmen mit Sitz in Altensteig (Kreis Calw) mitteilt, kletterten die Erlöse um 24 Prozent auf 969 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter habe um 100 auf 1900 zugelegt und damit ebenfalls einen neuen Höchstwert erreicht. Im Januar war Boysen noch von einem Umsatz von 940 Millionen Euro ausgegangen.

Boysen hat 2011 nach eigenen Angaben rund 85 Millionen Euro investiert. Zum Gewinn macht der Autozulieferer keine Angaben. Für Branchenverhältnisse bewege sich der Gewinn im oberen Bereich, so Geschäftsführer Rolf Geisel. Nach einer Untersuchung von Roland Berger lag 2010 die durchschnittliche Ebit-Marge (Gewinn vor Zinsen und Steuern relativ zum Umsatz) in der weltweiten Zulieferindustrie bei 6,2 Prozent.

Für das laufende Jahr erwartet Geisel nur noch ein Umsatzwachstum von etwas über einem Prozent. Die reine Zahl vermittle aber ein falsches Bild. Grund für das gebremste Wachstum seien nicht zuletzt sinkende Edelmetallpreise. Bei der Wertschöpfung werde das Unternehmen um etwa fünf Prozent zulegen. „Tatsächlich geben wir 2012 weiter Vollgas“, so der Geschäftsführer.

Die Investitionen sollen sich in diesem Jahr auf 120 Millionen Euro belaufen. Bei der Zahl der Beschäftigten werde ein Anstieg auf 1950 erwartet. Für 2013 rechnet der Boysen Geschäftsführer mit einem Umsatzanstieg auf über eine Milliarde Euro. Wachstumsimpulse seien vor allem durch den Anlauf der Produktion von Abgastechnik für Nutzfahrzeuge zu erwarten.

In den kommenden Jahren will Rolf Geisel neue Geschäftsfelder erschließen. Interessante Perspektiven böten sich etwa im Energiebereich. Details seien aber noch nicht spruchreif. Der Boysen-Chef sagt weiter ein massives Wachstum voraus: „2015 werden wir 1,5 Milliarden Euro umsetzen.“

Boysen entwickelt und fertigt Rohrkrümmer, Katalysatoren, Partikelfilter, Schalldämpfer und komplette Abgassysteme für Pkw und Nutzfahrzeuge. Zu den Hauptkunden zählen Audi, BMW, Daimler, Porsche und VW sowie der Nutzfahrzeughersteller MAN.