Breuninger kauft "Wunschstandorte"

Das Modeunternehmen übernimmt einen prominenten Mitbewerber – und dessen große Filialen. Die lobenden Worte der Chefs lassen eine Frage offen

 
Foto: Breuninger
 

Stuttgart/München. Das Modeunternehmen Breuninger übernimmt die Konen Bekleidungshaus mit Sitz in München. Dies teilten die Unternehmen mit. Zu den finanziellen Details des Deals gab es wie üblich keine Angaben. Ein Zeitpunkt für die Übernahme wurden ebenfalls nicht genannt, die Kartellbehörden müssen noch zustimmen.

Was hingegen klar ist: Breuninger wird die beiden Standorte der Konen in München und Luxemburg weiterbetreiben, an denen die Münchner aktuell zusammen auf gut 23.500 Quadratmetern Verkaufsfläche rund 700 Mitarbeiter beschäftigen. Parallel betreibt Konen auch Mode-Eigenmarken für Damen- und Herrenbekleidung sowie Schuhe.

Breuninger-CEO Holger Blecker zeigte sich zufrieden mit der anstehenden Übernahme: "München als Weltstadt und bekannte Kultur- und Einkaufsmetropole sowie Luxemburg als attraktive internationale Destination waren schon lange Wunschstandorte für Breuninger." Zudem sei Konen "als gewachsenes Familienunternehmen eine Herzensangelegenheit". Die Expansion sei Teil der langfristigen Wachstumsstrategie.

Von Gabriele Castegnaro gab es als geschäftsführender Konen-Gellschafterin ebenfalls nur gute Worte: "Wir haben uns bewusst dazu entschlossen, unser Unternehmen an den Besten unserer Branche zu verkaufen und sind sehr glücklich über diesen Schritt."

Offen lassen die beiden Chefs hingegen, weshalb Breuninger den gut 85 Jahre alten Mitbewerber übernommen hat. Spekulieren lässt sich über die Lage der Konen: Erste 2019 hatten die Eigentümer das Unternehmen gesellschaftsrechtlich neu aufgestellt. Im Geschäftsjahr 2019 ging der Umsatz leicht auf 91,0 Millionen Euro zurück, der Verlust hingegen weitete sich aus. Und das Corona-Jahr dürfte noch einmal deutliche Spuren hinterlassen haben.

Bei der Breuninger Muttergesellschaft BSG Beteiligungs stieg der Umsatz im Jahr 2019 hingegen um 7,3 Prozent auf 779,8 Millionen Euro und das Ergebnis war deutlich im zweistelligen Millionenbereich stabil.

Breuninger geht auf die Gründung eines Kaufhauses durch Eduard Breuninger im Jahr 1881 zurück. Heute ist das Unternehmen nach eigenen Angaben einer der führenden Multi-Channel-Anbieter im Bereich Mode und Lifestyle. Zudem haben die Stuttgarter eine eigene Ideenschmiede, in der Digitalisierungsprojekte vorangetrieben werden. Aktuell beschäftigt das Unternehmen mehr als 5500 Mitarbeiter an elf Standorten – in Kürze werden es dann zwei Standorte mehr sein.

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