Bürger watschen Räte ab

Die Mehrheit der Wähler in Villingen-Schwenningen will keinen Rathausneubau. Die kontroverse Debatte im Vorfeld des Bürgerentscheids entzweite auch die Unternehmer.

 
Foto: Stadt Villingen-Schwenningen
 

Villingen-Schwenningen. 79 Prozent der abgegebenen Stimmen sprechen eine deutliche Sprache: Die Bürger in der Doppelstadt lehnen den Neubau eines zentralen Verwaltungsgebäudes im sogenannten Zentralbereich zwischen den großen Stadtteilen mehrheitlich ab.

Auch die Wahlbeteiligung von 42,1 Prozent ist angesichts des sommerlichen Oktoberwetters bemerkenswert. Damit muss der Gemeinderat seinen am 18. Juli 2012 mit breiter Mehrheit gefassten Beschluss revidieren.

Dem Entscheid vorangegangen ist eine kontroverse Debatte um den Sinn des Neubaus und die finanzielle Lage der Stadt. Die Gegner führten dabei den vielerorts in Straßen und öffentlichen Gebäuden sichtbaren Investitionsstau ins Feld.

Die Befürworter stellten dagegen das Einsparpotenzial durch den auf 46 Millionen Euro geschätzten Neubau in den Mittelpunkt: Die Verwaltung ist aktuell auf 13 Gebäude verteilt, viele davon angemietet.

Zuletzt hatten sich auch Sprecher des in Industrie und Handel stark verankerten Gewerbevereins Oberzentrum (GVO) für einen Neubau ausgesprochen. Sie lobten die von der Verwaltung vorgelegten Machbarkeitsstudie als seriös. Allerdings ruderte der GVO kurz darauf wieder zurück: Ein Teil der Mitglieder zeigte sich über die Positionierung verschnupft.

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