Burda ist jetzt ein Digitalkonzern

Offenburg. In Offenburg ist man konservativ. Wenn die Menschen in der größten Stadt im Ortenaukreis den Burda-Konzern meinen, dann reden sie gerne noch von der Burda-Druckerei. Das hat historische Gründe. Denn in seinen Anfängen war Burda eine große Druckerei, die mit eigenen Zeitschriften ausgelastet wurde. Heute spielt das Druckgeschäft nicht mal mehr fünf Prozent der Umsätze ein.

Mehr als die Hälfte seines Umsatzes macht Hubert Burda Media mit digitalen Produkten. Online-Shops, digitalen Plattformen mit Abo-Gebühren oder Erträgen auf digitalen Portalen der klassischen Print-Titel wie Focus. Das Digitale macht bereits 52 Prozent des Konzernumsatzes aus, der 2017 um 18 Prozent auf 2,67 Milliarden Euro gestiegen ist. Zu den erfolgreichsten Digitalmarken gehören die Business-Plattform Xing, das Ärtze-Bewertungsportal Jameda oder die Holiday Check Group. Xing ist mittlerweile eine Erfolgsgeschichte geworden. Allein im vergangenen Jahr hat die Plattform zwei Millionen Mitglieder dazu gewonnen. Jetzt sind es 13,4 Millionen.

Burda investiert weiter in die Transformation. Allein 2017 wurden 470 Millionen Euro für neue Ideen ausgegeben. „Innovation ist der wichtigste Treiber für Burdas Erfolg“, sagt Konzernchef Paul-Bernhard Kallen. „Dass wir in Umsatz und Ertrag so erfreulich wachsen, liegt an unserem beständigen Streben nach innovativen Produkten, Technologien und Geschäftsmodellen. Wir wollen die großen Chancen der Digitalisierung weiterhin aktiv nutzen und unsere Geschäfte nachhaltig weiterentwickeln.“

Damit fährt das Unternehmen gut. Und auch die Mitarbeiter haben es davon. So ist die Zahl der Arbeitsplätze im Konzern binnen eines Jahres um fast 1500 gestiegen. Burda zählt nun 11.918 Mitarbeiter, die in 252 Gesellschaften in 20 Ländern beschäftigt sind. Insgesamt beinhaltet das weltweite Portfolio von Burda rund 600 gedruckte und digitale Medienprodukte.