Busse lernen "schwimmen"

Friedrichshafen/Karlsruhe. Das "Reallabor für den Automatisierten Busbetrieb im ÖPNV in der Stadt und dem Land" nimmt Fahrt auf: Das Verkehrsministerium des Landes fördert das kurz "RABus" genannte Projekt mit sieben Millionen Euro. Dafür soll in Mannheim und Friedrichshafen ab Ende 2023 ein "weitgehend wirtschaftlicher ÖPNV-Betrieb mit elektrifizierten und automatisierten Fahrzeugen etabliert werden", dazu noch unter realen Bedingungen. Zum Einsatz kommt dabei eine nicht näher bezifferte Anzahl an Vehikeln für bis zu 22 Passagiere von "2getthere", einer Tochter der ZF Friedrichshafen.

Das Ziel des Reallabors ist es, aus den gesammelten Daten ein Modell für einen effizienten ÖPNV mit autonomen Bussen im Land zu entwickeln. In Mannheim liegt dabei der Schwerpunkt auf einem urbanen Umfeld im Mischverkehr eines neuen Stadtquartiers. Am Bodensee hingegen wird der automatisierte Überlandbetrieb erprobt. Bis wann das erhoffte Konzept indes vorliegen soll, dazu gab es keine Angaben.

Wobei das Reallabor nicht nur die Wirtschaftlichkeit im Blick haben wird – auch eine andere "Kinderkrankheit" der bisherigen Testsysteme (unter anderem in Karlsruhe wird ein autonomes Bussystem bereits getestet) soll abgestellt werden: Bislang sind die Fahrzeuge im Schleichtempo unterwegs, was einerseits Fahrzeiten verlängert und die Angebote damit unattraktiv macht. Andererseits sind die Vehikel damit ein Ärgernis für andere Verkehrsteilnehmer. Beim Projekt "RABus" sollen die Fahrzeuge hingegen "mit akzeptablen Geschwindigkeiten im regulären Verkehr 'mitschwimmen' können – innerorts wie außerorts".

Zu den Beteiligten des Reallabors zählen neben ZF-Konzern das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart, das Karlsruher Institut für Technologie, die Rhein-Neckar-Verkehr, die Stadtverkehr Friedrichshafen mit der DB Zug-Bus Regionalverkehr Alb-Bodensee.