BW-Bank schickt Sunways in die Insolvenz

Das Amtsgericht Konstanz hat ein Insolvenzverfahren über das Solarunternehmen Sunways eröffnet – auf Antrag der BW-Bank. Rund 250 Mitarbeiter sind betroffen. Die Pleite hat sich abgezeichnet.

 
 

Konstanz. Am Ende war es nur noch eine Frage der Zeit. Am Dienstag Abend meldete die schwer angeschlagene Sunways AG, was sich über Monate abgezeichnet hat: die Insolvenz. Das Unternehmen hat den Insolvenzantrag aber nicht selbst gestellt. Nach Angaben des Konstanzer Amtsgerichts war es die BW-Bank, eine von zwei Hausbanken der börsennotierten Gesellschaft.

Die zweite Bank ist nach Econo-Informationen die Commerzbank. Beide Institute hatten der Sunways AG vor gut zwei Wochen den gerade erst ausgehandelten Überziehungskredit von 6,6 Millionen Euro gekündigt. Den Banken war es offenbar zu heiß geworden. Sie machten von ihrem außerordentlichen Kündigungsrecht Gebrauch.

Sunways ist in den vergangenen zwei Jahren immer tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der Preisverfall in der Solarindustrie ließ den Umsatz innerhalb von zwei Jahren um rund 80 Prozent einbrechen. Um der Abwärtsspirale zu entfliehen, verlegten die Konstanzer die Montage ihrer Solarzellen nach China. Doch die Preise fielen zeitweise so schnell, dass sich die Ware nach der Rückkehr aus Asien schon nicht mehr kostendeckend verkaufen ließ.

Anfang 2012 stieg der chinesische Solarkonzern LDK als Mehrheitseigner bei Sunways ein. Doch auch dieser leidet inzwischen massiv unter dem Preisverfall. Die Chinesen dürften Sunways seit ihrem Einstieg mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag unter die Arme gegriffen haben. Jetzt hoffen die verbliebenen rund 250 Mitarbeiter, dass LDK ihr Unternehmen am Leben erhält. „Wie es weitergeht ist derzeit völlig offen“, heißt es aus Konstanz.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht den Rechtsanwalt Thorsten Schleich von der Kanzlei Schleich & Kollegen aus Singen am Hohentwiel bestellt.

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