Chinesen übernehmen Putzmeister

Der chinesische Baumaschinenhersteller Sany übernimmt den Betonpumpen-Spezialisten Putzmeister mit Sitz in Aichtal (Kreis Esslingen). Die Mitarbeiter sorgen sich um ihre Jobs.

 
Foto: Michael Bode
 

Aichtal. Putzmeister wird chinesisch. Nach übereinstimmenden Medienberichten hat der Baumaschinenhersteller Sany das baden-württembergische Unternehmen bereits am Freitag übernommen. Über den Preis wird derzeit nur spekuliert. Er soll bei einer halben Milliarde Euro liegen.

Sany stellt unter anderem selbst Betonpumpen her. Der 70.000-Mitarbeiter-Konzern will  Putzmeister nach eigenen Angaben als unabhängige Marke fortführen. Aichtal solle zum Hauptsitz für Betonausrüstungen außerhalb Chinas werden, heißt es. Für Putzmeister-Boss Norbert Scheuch ist ein Platz im Sany-Vorstand vorgesehen.

Putzmeister hat sich mit riesigen ausfahrbaren Pumpen einen Namen gemacht, die Beton auch in große Höhen oder entlegene Winkel pumpen können. Die spektakulären Bilder von Wolkenkratzer-Baustellen sind vielen in der Region noch ein Begriff.

Vor vier Jahren wies Putzmeister noch Umsätze von mehr als einer Milliarde Euro aus. Doch dann kam die Immobilienkrise in den USA und in Südeuropa und die Baukonjunktur kühlte spürbar ab. Zuletzt soll sich bei dem 3900-Mitarbeiter-Unternehmen Angst vor einer neuen Krise breit gemacht haben. Firmengründer Karl Schlecht ist wohl auch deshalb unter die Fittiche eines großen Partners geflohen, spekuliert etwa die „Financial Times Deutschland“ (FTD).

Arbeitnehmervertreter fürchten nun einen Arbeitsplatzabbau. Die IG-Metall hatte für heute morgen bereits zu einer Kundgebung vor dem Haupteingang des Unternehmens aufgerufen.

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