Christoph Hess erhebt schwere Vorwürfe
Kurz nach Bekanntwerden des Insolvezantrags des Leuchtenherstellers wehrt sich der ehemalige Vorstandschef gegen Anschuldigen. Und geht in die Offensive
red & diwe
13.02.2013 | 18:33
Foto: Archiv
VS-Villingen. Drei Stunden nach dem Gang zum Insolvenzgericht hat sich Christoph Hess zur Zahlungsunfähigkeit des ehemaligen Familienunternehmens schriftlich geäußert. Econo dokumentiert das Papier im Wortlaut:
"Der Insolvenzantrag hat mich nicht überrascht, weil meiner Meinung nach die jetzigen Verantwortlichen der Gesellschaft von vornherein auf die Insolvenz zugearbeitet haben. Wie sonst wäre es zu erklären, dass bereits für morgen die ersten Investorengespräche (auch mit Hedgefonds) anberaumt wurden und das Management schon weit vor dem heutigen Insolvenzantrag (nach eigener Mitteilung an die Mitarbeiter) zahlreiche Termine mit Investoren vereinbart hat.
Wir als Familie Hess haben dem Unternehmen mehrfach Hilfe angeboten. Selbst mein Vater war dazu bereit, die operative Verantwortung für das Unternehmen wieder zu übernehmen. Allerdings hat sich bei uns schon sehr bald der Eindruck verfestigt, dass unsere Unterstützung erst gar nicht gewollt wurde.
Bei Gesprächen mit Banken und Investoren hinsichtlich Weiterführungsoptionen wurden wir nicht eingebunden sondern teilweise sogar ausgeschlossen.
Wir haben Hilfe angeboten, damit die fälligen Gehälter der Mitarbeiter bezahlt werden können, sahen aber keinen Sinn darin, dass diese von uns zur Verfügung gestellten Mittel für exorbitante Beraterhonorare oder Managergehälter ausgegeben werden. Das haben wir so auch der Unternehmensführung deutlich mitgeteilt. Wir wollten, dass unsere Unterstützung direkt an die Mitarbeiter geht.
Die Zahlungsforderungen der Gesellschaft gegenüber der Hess Grundstücksverwaltungs GmbH & Co.KG konnten bis heute noch nicht nachgewiesen bzw. verifiziert werden. Ganz im Gegenteil: Die Einsicht der betreffenden Unterlagen wird mir, Christoph Hess, nach wie vor verweigert.
Selbst gestern noch scheiterte die Abstimmung der Konten im Beisein von Peter Ziegler weil die Hess AG angeblich keinen Online-Zugang zu den Buchhaltungskonten herstellen konnte. Nicht einmal die Wirtschaftsprüfer wurden eingebunden.
Ich, als der ehemaligen CEO der Hess AG, wurde vom Aufsichtsrat unter dem AR-Vorsitzenden Tim van Delden bis heute nicht nicht einmal zu den Vorwürfen gehört oder befragt. Ich hätte mich auch gar nicht qualifiziert zu den Vorwürfen äußern können, weil ich die Belege, die mich entlasten können, weder im original noch in Kopie einsehen durfte. Offenbar ist man nicht an einer raschen und unabhängigen Aufklärung der Vorwürfe gegen mich interessiert.…
Christoph Hess"