Corona bremst Heckler & Koch

Der Waffenhersteller hat gut zu tun. Eine behördliche Pandemie-Anordnung sorgt aber für eine Ladehemmung – es fehlt ein Stempel

 
Foto: Michael Kienzler für econo
 

Oberndorf. Waffen und Corona findet man eigentlich nur in den USA in einem Satz – bekanntlich decken sich die US-Bürger verstärkt mit Schießgeräten und Munition ein. Beim Waffenhersteller Heckler & Koch (H&K) machte man sich in den vergangenen Tagen beim Stichwort Pandemie ganz andere Gedanken: Die Produkte der Oberndorfer durften nämlich das Lager nicht in Richtung Kunden verlassen. Das bestätigte das Unternehmen dem "Schwarzwälder Bote".

Den Waffen aller Art fehlte demnach in den vergangenen Tagen ein entscheidendes Details: das Prüfsiegel. Die Waffen müssen nämlich vor der Auslieferung durch Mitarbeiter des Beschussamtes in Ulm beschossen und geprüft werden. Aufgrund der produzierten Art und Menge hat das Amt in Oberndorf eine Außenstelle eingerichtet – die wegen der Corona-Auflagen allerdings geschlossen wurde. Damit konnte H&K zwar produzieren, die Produkte aber nicht zum Kunden schicken. Ergo warteten laut Unternehmen Polizeikräfte und Nato-Soldaten vergeblich auf die Lieferungen.

Denn die einzige Möglichkeit an die nötigen Zertifikate zu gelangen, wäre der Transport ins Amt nach Ulm und wieder zurück gewesen. Nach Angaben von H&K allerdings nur in Verbindung mitn einem hohen Aufwand an Logistik und Sicherheit – zu hoch für die Oberndorfer.

Allerdings hat man laut H&K nach Gesprächen eine Lösung gefunden: Nach Ostern nutzt das Amt die verschiedenen Schießbahnen und Räumlichkeiten bei dem Unternehmen – aufgrund der Vielzahl an Anlagen könnten die Mitarbeiter ausreichend Abstand halten.

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