Corona-Schnelltest made in Freiburg

Hahn-Schickard und Spindiag haben zusammen das neue Verfahren entwickelt – auf Basis eines anderen tödlichen Keims

 
Foto: Spindiag
 

Freiburg. "Die vergangenen Monate haben uns allen viel abverlangt, aber mit vereinten Kräften haben wir es geschafft", fasst Markus Rombach das Erreichte zusammen: Der Entwicklungsleiter bei dem Forschungs- und Entwicklungsdienstleister Hahn-Schickard hat zusammen mit dem Fertigungsleiter Rouven Streller die Fertigung von Testkartuschen für ein neues Testsystem auf Sars-Cov 2 aufgebaut.

Innerhalb kürzester Zeit hat laut Mitteilung das Institut zusammen mit dem Freiburger Medizintechnik-Unternehmen Spindiag und der Unterstützung der Uni Freiburg die Grundlagen entwickelt – und dafür ein vorhandenes Testsystem zum Nachweis von ebenfalls potenziell tödlichen Krankenhauskeimen genutzt. Innerhalb von 40 Minuten erhalten die getesteten Personen eine Rückmeldung zu einer möglichen Corona-Infektion.

Nun ist das mobile und flexible Gerät mit dem Markennamen "Rhonda Player" zertifiziert und meistert den ersten großen Praxistest unter anderem im Corona-Versorgungszentrum im Klinikum Stuttgart. Bei Hahn-Schickard im Freiburger Bio-Tech-Park werden die erforderlichen Testkartuschen im Auftrag der Spindiag – einem 2016 aus dem Institut ausgegründeten Unternehmen – im Mehrschichtbetrieb unter Reinraumbedingungen auf einer eigenen Fertigungslinie produziert. Die Kartuschen werden in einem von Spindiag entwickelten Analysegerät eingesetzt und ausgewertet.

Das Wirtschaftsministerium des Landes fördert die Entwicklung des Systems im Rahmen des Projekts Covi-Disk-BW mit einer Summe von sechs Millionen Euro. Das Projekt läuft noch bis zum März kommenden Jahres.

Hahn-Schickard geht auf eine 1955 von kleinen und mittleren Uhrenherstellern aus den Regionen Schwarzwald-Baar und Pforzheim gegründete "Forschungsgesellschaft für Uhren und Feingerätschaften" zurück. Seit 1989 trägt es die Namen der Wissenschaftler Wilhelm Schickard und Philipp Matthäus Hahn. Heute hat sich das Institut mit drei Standorten als Dienstleister vor allem in den Bereichen Sensoren, Mikrosystemtechnik und Mikroelektronik einen Namen gemacht. Immer wieder werden Unternehmen auf Grundlage von entwickelter Technologien ausgegründet.

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