Das Großprojekt
IMS Gear will in Villingen-Schwenningen eine neue Produktion mit 15.000 Quadratmetern Fläche aufbauen. Die Auswirkungen auf den bisherigen Hauptstandort Donaueschingen sind ebenso gravierend, wie der Zeitplan ambitioniert ist.
diwe
17.01.2017 | 15:00Letztes Update:
17.01.2017 | 17:00
Donaueschingen/Villingen-Schwenningen. Die Gerüchte waberten schon länger, nun ist es amtlich: Der Verzahnungsspezialist wird im Oberzentrum im neuen Industriegebiet "Salzgrube" eine Produktionsstätte errichten. Wenn die Behörden im erforderlichen Verfahren zustimmen, soll Goldbeck Süd als Generalunternehmer im April mit dem Bau beginnen. Bereits zum Jahresende will man bei IMS Gear aufgrund der "positiven Auftragslage" die Arbeiten abgeschlossen haben, im Gebäude im Frühjahr 2018 die Produktion aufnehmen – Experten halten das aufgrund noch ausstehender Verfahren und Vorarbeiten indes für sehr ambitioniert. Auf dem rund 37.000 Quadratmeter großen Areal soll ein neues Werk mit 15.000 Quadratmetern Gesamtfläche, davon 12.000 Quadratmetern Produktionsfläche, entstehen. 200 Mitarbeiter werden in der neuen Produktion eingesetzt. Die Investitionssumme wurde mit einem "niedrigen, zweistelligen Millionenbetrag" angegeben.
Die Auswirkungen für den bisherigen Hauptstandort Donaueschingen sind gravierend – im positiven Sinne: Aus der ehemaligen Residenzstadt sollen komplette Produktionsbereiche verlegt werden. Im bestehenden Werk können dann die Bereiche Forschung, Entwicklung sowie Industrial Engineering mit dem Anlagen-, Werkzeug- und Formenbau konzentriert werden. "Um unsere Innovationskraft weiter zu stärken erweitern wir diese Kompetenzbereiche und konzentrieren sie in unserem Technikzentrum in Donaueschingen", so Bernd Schilling, zusammen mit Dieter Lebzelter und Wolfgang Weber Geschäftsführer der IMS Gear.
Den Ausschlag pro Villingen-Schwenningen haben nach Angaben der Geschäftsführer einerseits die Nähe zu Donaueschingen gegeben und andererseits die verfügbaren Flächen. Nach Angaben von OB Rupert Kubon hat sich das Unternehmen weitere 4,6 Hektar Fläche für den Ausbau des neuen Werks gesichert. Laut dem OB ist der IMS Gear-Coup "die größte industrielle Neuansiedlung in der Geschichte der Stadt" und bestätige die "gute Arbeit der Wirtschaftsförderung".
Übrigens: Ein Standortporträt über die dynamische Entwicklung der Stadt finden Sie hier.
Die Wurzeln von IMS Gear reichen bis ins Jahr 1863 zurück. Heute zählt das mehrheitlich der Familie Zimber-Morat gehörende Unternehmen zu den führenden Herstellern von Verzahnungen und Kleingetrieben vor allem im Automobilbereich. Mit 2900 Mitarbeitern wurden 2015 442 Millionen Euro umgesetzt, die Umsatzrendite lag bei neun Prozent.