Das "würdige Tor"…

…bleibt erstmal zu: Das Nationalparkhaus im Schwarzwald wurde offiziell eröffnet – und sorgt weiter für Streit

 
Foto: Achim Birnbaum
 

Baiersbronn/Ruhestein. Mit einem Festakt im kleinen Rahmen wurde offiziell das neue Nationalparkzentrum im Nordschwarzwald eröffnet. Ministerpräsident Winfried Kretschmann sprach dabei von einem "würdigen Tor" sowie einem "architektonischen Glanzlicht". Michael Rückert, Landrat im Kreis Freudenstadt und Vorsitzender des Nationalparkrates, hängte die Bedeutung sogar noch höher: Er sprach von einem "großartigen neuen Leuchtturm für den Tourismus in ganz Baden-Württemberg".

Allerdings sorgt das spektakulär auf der Passhöhe Ruhestein in 900 Metern Seehöhe gelegene Zentrum weiterhin für Streit – auch am Tag der Eröffnung: Mehrere Parteien kritisierten die Zusammkunft als "Grünen-Show", da allein mehrere Minister der Regierungspartei vor Ort waren. Teilnehmer des Koalitionspartners CDU hatten zuvor abgesagt. Auch die Finanzen sorgen für Unbehagen, da sich die Baukosten von den geschätzten 24,5 Millionen Euro im Jahr 2014 inzwischen wohl verdoppelt haben. Eine Endabrechnung wurde indes noch nicht präsentiert.

Wobei sich davon abgesehen alle Beteiligten angetan von der Architektur an sich zeigen: Die acht übereinander liegenden, hölzernen Gebäuderiegel erinnern an die übereinander gefallene Baumstämme. Hinzu kommt ein Skywalk, der bis in die Wipfel der bis zu 120 Jahre alten Bäume der Umgebung reicht. Im Innern der Gebäude gibt es eine Dauerausstellung, Platz für Workshops und Vorträge, Gastronomie und Arbeitsplätze.

Allerdings hat das ganze Konstrukt einen Schönheitsfehler: es bleibt noch geschlossen – aufgrund der Pandemie. Ab Dezember soll mit ausgewählten Gruppen eine Art Probebetrieb starten, bevor im März eine eingeschränkte Öffnung möglich sein könnte.

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