Das Ziel: die Top drei

Der Schokoladenhersteller Ritter Sport wächst im vergangenen Jahr auf einem Markt besonders stark – das gleicht die Rückgänge aber nicht aus. Chef Andreas Ronken gibt deshalb eine Parole aus

 
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Waldenbuch. Auf den ersten Blick ist das eine sehr gute Nachricht, zumal in Zeiten einer Pandemie: Der Schokoladenhersteller Alfred Ritter hat im vergangenen Jahr in Deutschland dank eines gestiegenen Marktanteils den Umsatz um zwölf Prozent gesteigert. Der mengenmäßige Anteil der quadratischen Schokoladentafeln in den Händen der Verbraucher stieg damit von 15,9 Prozent auf 16,2.

Aber: In anderen Ländern sah es nicht ganz so gut aus. Und der Travel Retail-Bereich kam nach Angaben des Unternehmens "nahezu zum Erliegen" – in Corona-Zeiten braucht eben niemand Süßigkeiten auf Messen oder in Konferenzsälen. Am Ende lag deshalb der Umsatz im vergangenen Jahr bei 470 Millionen Euro und damit um zehn Millionen Euro unter dem Vorjahr. Zu weiteren Kennzahlen macht das Unternehmen traditionell keine Angaben.

Ritter-CEO Andreas Ronken zieht aus der Entwicklung eine Lehre, die in einer Parole mündet: "In Krisenzeiten haben etablierte Marken wie wir Vorteile, weil sich der Handel auf die jeweiligen Top-Produkte fokussiert. In unseren Kernmärkten waren wir daher überaus erfolgrecih, während wir in den Absatzmärkten, in denen Ritter Sport nicht zu den führenden Marken zählt, Einbußen hinnehmen mussten. Unser Ziel muss es daher sein, Ritter Sport in weiteren Märkten unter den Top drei zu etablieren."

Abgesehen davon hat Ronken das vergangene Jahr als "Jahr des Aufbruchs" für das Unternehmen erlebt: So habe man nicht näher bezifferte "umfassende Investitionen" am Standort Waldenbuch getätigt, unter anderem wurde ein 4000 Quadratmeter großer Erweiterungsbau der "Schokozentrale" eröffnet. Zudem habe man in Breitenbrunn in Österreich eine Produktionsstätte gekauft und zugleich die Marke "Amicelli" übernommen. Die Produktion dort ist aktuell angelaufen und soll in den folgenden Monaten um Ritter-Produkte ergänzt werden. Laut Ronken hat Ritter damit erstmals eine Produktionsstätte außerhalb des Stammsitzes.

Die Alfred Ritter wurde 1912 gegründet. Heute werden die charakteristischen Schokoladen-Quadrate in mehr als 100 Länder weltweit verkauft und das Unternehmen beschäftigt 1650 Mitarbeiter. Nach eigenen Angaben ist man der "erste und bislang einzige große Schokoladentafelhersteller", der für das gesamte Sortiment zertifzierten nachhaltigen Kakao einsetzt.

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