Das Ziel: Systemlieferant

Die Homag übernimmt für einen Millionenbetrag die Mehrheit an einem Pressenhersteller. Vorstandschef Ralf W. Dieter will damit von einem Boom profitieren

 
Foto: Homag Group
 

Schopfloch. Die Homag-Gruppe hat nach eigenen Angaben 70 Prozent der Anteile an dem dänischen Maschinenbauunternehmen Kallesoe Machinery von den vorherigen Anteilseignern der Familie Christensen übernommen. Die restlichen 30 Prozent bleiben in der Hand der Familie Kallesoe. Den Kaufpreis gab Homag mit einem "niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich" an.

Kallesoe wurde 1969 gegründet, beschäftigt heute gut 70 Mitarbeiter und erwirtschaftet den Umsatz in Höhe von rund 20 Millionen Euro vor allem mit Hochfrequenzpressen: Die Maschinen beschleuningen das Aushärten des Klebstoffs, was nicht nur zu schnelleren und flexibleren Prozessen bei der Herstellung von Brettsperrholzplatten führt. Da ein günstigerer Klebstoff verwendet werden kann, sinken generell die Betriebskosten.

Homag verfolgt mit der Übernahme eine Strategie: "Wir wollen als Systemlieferant möglichst viele Technologien für den Holzbau aus einer Hand anbieten. Durch den Boom im Holzhausmarkt wird die Bauelemente-Produktion immer stärker industrialisiert und automatisiert", ordnet Rald W. Dieter als Vorstandsvorsitzender der Homag ein. Mit Kallesoe decke man nun 70 Prozent der Prozesskette bei der Fertigung von Leimholzelementen ab.

Homag geht zurück auf die Gründung der Hornberger Maschinenbaugesellschaft im Jahr 1960, 1962 kam die erste Kantenleimmaschine auf den Markt. In den Folgejahren wuchs nicht nur das Produktportfolio, sondern durch verschiedene Übernahmen das Unternehmen generell. 2014 übernahm der Dürr-Konzern die Homag. Heute ist der Konzern einer der führenden Anbieter von Lösungen für die holzverarbeitende Industrie und das Handwerk mit weltweit gut 7000 Mitarbeitenden sowie einem Umsatz in Höhe von gut 1,1 Milliarden Euro.

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