Das Zimmer ist gelandet

Bei Schönwald kann man jetzt in einem durchsichtigen Zelt übernachten, dem Bubble-Tent. Tourismuschef Julian Schmitz im Interview über den Sinn dahinter, den Marketinggegenwert und die beste Kulisse für eine Nacht im Schwarzwald

 
Foto: pr
 

Wie kam es zur Idee der "Schwarzwälder Seifenblase"?

Julian Schmitz:
Es gab einige Überlegungen im Ferienland, wie man unseren Claim "Natur erleben. Mittendrin" als Übernachtungserlebnis inszenieren könnte. Ich hatte die Bubble-Tents in Frankreich gesehen und sie bieten die perfekte Kombination zwischen einer komfortablen Unterkunft und Naturerlebnis. Was könnte eine bessere Kulisse für eine Nacht im Schwarzwald sein, als der Wald selbst?
In erster Linie ist das Bubble-Tent eine Marketingaktion um auf unsere Region aufmerksam zu machen. Daher konnte man die ersten Übernachtungen auch nicht kaufen, sondern ausschließlich gewinnen.

Welcher Aufwand war für die Realisation notwendig? Immerhin bietet das Ensemble auch eine Nasszelle...

Schmitz:
Wir, also das Team des Ferienlands, sowie die Grundbesitzer des Waldes, an dessen Rand das Zelt steht, haben sehr viele der Arbeiten selbst ausgeführt, beispielsweise das Zelt und die Versorgungshütte aufgebaut und die Dekoration übernommen. Auch die Wasserleitungen haben wir verlegt.
Aber natürlich bereitet das Zelt sowie das mobile Badezimmer Arbeit im laufenden Betrieb – es muss geputzt und gepflegt werden. Und der Kühlschrank in der Versorgungshütte muss gefüllt werden. Ansonsten hält sich der finanzielle Aufwand in Grenzen, besonders wenn man die Berichterstattung über das Zelt mit in die Betrachtung nimmt. Dieser Marketinggegenwert ist für uns entscheidend.

Wird künftig das Ferienland voller Bubble-Tents sein und rennen Sie mit dem Glamping-Angebot einem Trend hinterher?

Schmitz:
Wir als Tourismusorganisation haben nicht vor, das ganze Ferienland mit Bubble-Tents zu überziehen. Aber natürlich würden wir uns freuen, wenn unsere Gastgeber diesen Impuls aufgreifen und selbst innovative Übernachtungsmöglichkeiten anbieten. Ganz egal ob Bubble-Tent oder etwas anderes. Hauptsache innovativ und naturnah. Sie haben recht, Glamping ist tatsächlich ein Trend. Allerdings kann von hinterherrennen dabei nicht die Rede sein. Die Menschen sehnen sich heute immer mehr nach Abgeschiedenheit und Naturerlebnis. Und dies ist eben unsere Kernkompetenz, da das Ferienland dafür perfekte Voraussetzungen bietet. Ich denke, dass Camping mit einem gewissen Komfort genau die Bedürfnisse der heutigen Gäste trifft.

Also keine Konkurrenz zu den vorhandenen Hotels und Pensionen?

Schmitz:
Nein, absolut keine Konkurrenz. Wir möchten mit dem Zelt auf unsere Region und auf unsere Gastgeber aufmerksam machen. Das Bubble-Tent bietet sich für ein, zwei Nächte an, quasi als besonders Highlight. Wir haben viele hervorragende Gastgeberinnen und Gastgeber, welche sich für einen längeren Aufenthalt ideal anbieten. In erster Linie handelt es sich dabei, wie bereits angesprochen, um eine Marketingaktion.

Wie ist das Reaktion der potenziellen Gäste?

Schmitz:
Die Lage, der Ausblick, die Ruhe, die Abgeschiedenheit und der Komfort machen die Nacht zu einem ganz besonderen Erlebnis und so war auch das Feedback bisher. Alle bisherigen Gäste waren ausnahmslos begeistert. Und wir haben bereits viele Anfragen, ob man das Bubble-Tent auch regulär mieten kann.

Julian Schmitz ist Geschäftsführer der Tourismusgesellschaft Ferienland im Schwarzwald mit Sitz in Schönwald.

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