Den Zielkorridor erreicht – eigentlich

Der Medizintechnikspezialist Aesculap ist auch in 2016 gewachsen, trotz höherem Preisdruck. Vorstandschef Hanns-Peter Knaebel lenkt im Jubiläumsjahr den Blick auf die Investitionen – mit ungewöhnlichen Partnern.

 
Foto: pr
 

Tuttlingen. Um 3,7 Prozent ist Aesculap im vergangenen Jahr gewachsen, der Umsatz der Tochter des B.Braun-Konzerns liegt nun bei 1,725 Milliarden Euro. Bereinigt um die Währungseffekte ist das Unternehmen sogar um 5,4 Prozent gewachsen – und liegt bei dieser Betrachtungsweise noch im selbst abgesteckten, strategischen Zielkorridor von 5 bis 7 Prozent. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Knaebel habe es insgesamt eine homogene Entwicklung in den einzelnen Märkten gegeben. Allerdings habe man in einigen Bereichen einen "weiter zunehmen Preisdruck gespürt". Dennoch habe man mit Preiserhöhungen durchsetzen können.

Für das laufende Jahr peilt Knaebel eine Umsatzsteigerung von fünf Prozent an. Die ersten drei Monate hätten die Tendenz bestätigt. Allerdings würde der Wettbewerbsdruck weiter zunehmen und verschärfte Zulassungs- und Registrierungsbedingungen "erheblich höhere finanzielle und personelle Aufwände" notwendig machen.

Im Jubiläumsjahr – Aesculap wurde 1867 in Tuttlingen gegründet – investiert das Unternehmen erneut erhebliche Mittel in den Stammsitz: Bereits im November soll die neue Kantine mit 800 Sitzplätzen in der historischen Schmiede eröffnet werden. Daneben wurde mit dem Ausbau des Logistikgebäudes begonnen. Ab Herbst 2018 sollen 75 Prozent mehr Lagerplätze zur Verfügung stehen. Für das kommende Jahr kündigte Knaebel den Baubeginn für ein Parkhaus mit 900 Stellplätzen gegenüber dem Stammsitz an. Und obendrein habe man man mit den Lebensmittelhändler Aldi und Rowe erfolgreich Gespräche für ein Einkaufs- und Dienstleistungszentrum am Aesculap-Platz geführt. Laut Knaebel wird Aesculap nun "sehr bald" mit einer zielten Investorensuche beginnen.

Ein besonderes Projekt hat Aesculap bereits abgeschlossen: In dem neu gegründeten "werk_39" will der Konzern laut Knaebel im Zusammenspiel mit Kunden "Neuerungen schneller entwickeln, als je zuvor". Knaebel: "Bei Produktinnovationen sind wir bereits jetzt sehr gut. Wir brauchen jedoch mehr Service-Innovationen." Das "werk_39" sollen dabei helfen: "Ideen sollen möglichst schnell zu einsatzfähigen Lösungen werden."

Ein Porträt über den Vorstandsvorsitzenden Knaebel finden Sie hier.








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