Der E-Katamaran der BSB…
… entsteht an der Ostsee. Ein Technologieführer hat den Auftrag für den Neubau erhalten
red
07.06.2021 | 09:00
Konstanz/Stralsund. Das Spezialunternehmen Ostseestaal hat von den Bodensee Schiffsbetrieben (BSB) den Auftrag zum Bau eines neuen Elektro-Katamarans für bis zu 300 Passagiere erhalten. Bei dem 30 Meter langen und acht Meter breiten Schiff stoßen die Stralsunder nach Aussage von Geschäftsführer Ingo Schillinger in "neue Dimensionen" vor: Der modellierte Rumpf aus Aluminium wurde am Computer strömungsoptimiert berechnet. Die Solarmodule auf dem Oberdeck können zudem das Sonnenlicht auf der Ober- und der Unterseite in Strom verwandeln.
Der Neubau, für den keine Investitionssumme genannt wurde, wird aktuell projektiert und soll im Juni 2022 in Dienst gestellt werden. Ostseestaal hat sich auch gleich die Option für den Bau eines weiteren E-Katamarans gesichert. Ende vergangenen Jahres hatte die BSB die Bauftragung der E-Schiffe angekündigt.
Die Ostseestaal wurde 1996 gegründet und gilt heute als Technologieführer bei der 3D-Kaltumformung von Blechen. Die Teile kommen in Schiffen ebenso zum Einsatz wie in Flugzeugen, Windenergieanlagen und an Bauwerken. Das Unternehmen beschäftigt gut 200 Mitarbeiter und gilt bei E-Solarschiffen als Marktführer – unter anderem hat man die erste vollelektrische Autofährer auf Binnengewässern gebaut.
Die BSB geht auf die Gründung der Friedrichshafener Dampfbootgesellschaft im Jahr 1824 zurück, die beiden Königshäuser Baden und Württemberg trieben in den Folgejahren die Schiffahrt auf dem Bodensee kräftig voran. Nach 1854 kamen die Betriebe zu den Eisenbahngesellschaften, 1996 gliederte die Deutsche Bahn die Schiffsbetriebe aus. 2003 übernahmen die Stadtwerke Konstanz die Schiffsbetriebe samt Werft und Schiffen. Heute beschäfigt der Zweig BSB 190 Mitarbeiter sowie 30 Saisonkräfte und betreibt 15 Schiffe mit Kursfahrten, Ausflugs-, Event- und Charterfahrten, die pro Jahr mehrere Millionen Passagiere befördern.