Die Ortenau wird digitaler

Gremien des Kreises machen Gelder für zwei Projekte frei: Mobilität und Lebensrettung sollen per App einfacher werden. Für Landrat Frank Scherer gilt die Devise "klotzen, nicht kleckern"

 
Foto: Landratsamt Ortenaukreis
 

Offenburg. Der Ausschuss für Umwelt und Technik des Ortenaukreises hat in zwei besonderen Projekten dem Kreistag empfohlen, Gelder bereit zu stellen. So sollen Mobilität und Menschenrettung per App digitalisiert werden. Die beiden Projekte im Detail:

+ Rund 17.000 Euro Anschaffungskosten sowie bis zu 5500 Euro Betriebsaufwendungen pro Jahr werden für den hälftigen Anteil des Kreises an dem appbasierten Alarmierungssytem "FirstAED" fällig. Die DRK Rettungsdienst Ortenau ist dabei der Partner des Kreises. Das System wurde vor sechs Jahren bereits in Dänemark auf den Weg gebracht und lotst ausgebildete, ehrenamtliche Ersthelfer zu einer Person mit Herzkreislaufstillstand. Dabei registriert das vollautomatische System, wo sich in der Nähe zu einer zu rettenden Person Ersthelfer sowie Defilibratoren befinden und koordiniert die Rettung.

"Mit der App werden wir den Einsatz von professionellen Ersthelfern steigern und damit auch die Überlebenschancen von Betroffenen erhöhen können", so Michael Haug, Geschäftsführer der Rettungsdienste Ortenau. Gerade in einer ländlich strukturierten Region sei die App "eine wichtige Ergänzung zum Rettungsdienst, denn erleidet ein Patient einen plötzlichen Herzstillstand, kann eine zügig eingeleitete Reanimation lebensentscheidend sein".

+ 950.000 Euro für die Umsetzung sowie 120.000 Euro für den laufenden Betrieb sollen nach dem Willen des Ausschusses in eine Mobilitäts-App fließen. Diese soll gegenüber den bisherigen Angeboten eine deutliche Verbesserung für die Nutzer bringen. "Mobilität ist ein Grundbedürfnis der Bevölkerung und gerade in unserem ländlichen Raum von besonderer Bedeutung. Wer also die Verkehrswende hin zu weniger motorisiertem Individualverkehr und mehr öffentlichem Nahverkehr und Radverkehr wirklich will, der darf im ländlichen Raum nicht kleckern, sondern muss gerade hier klotzen. Dabei sind digitale und innovative Lösungen unerlässlich", so Landrat Frank Scherer.

Als Vorbild für die App dient die Regiomove-App des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV), die Mitte November in den Echtbetrieb gestartet ist. Die Ortenau will gemeinsam mit den Karlsruhern das Angebot vorantreiben, wobei die KVV den technischen Grundlagen zur Verfügung stellt und der Verkehrsverbund TGO die Inhalte samt Ticketing.

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