Die Zumo-Blamage

Es gibt einiges aufzuarbeiten!

 
 

Uns Journalisten wird gerne nachgesagt, wir interessieren uns nur für negative Schlagzeilen. Natürlich stimmt das nicht. Besonders in diesem Fall: „Zukunftsmobilität in der Ferienregion Schwarzwald“, kurz Zumo, so lautet der Titel eines Projekts im Rahmen des Automobilsommers 2011 im Land. Der erste Gedanke in der Redaktion: wunderbar! Wir als Auto- und Tourismusland haben ein bundesweites Vorzeigeprojekt! Bei uns werden die Strategien in Sachen Mobilität und Elektroantriebe erprobt. Wenn das keine positiven Schlagzeilen wert ist!

Doch schon nach wenigen Gesprächen kehrt Ernüchterung ein. So hat die Automobilindustrie im Land bei dem Projekt kläglich versagt. Die Zumo-Fahrzeuge mit Elektroantrieb kommen nicht aus Stuttgart, sondern aus Frankreich und Italien. Ein Armutszeugnis. Die neue Landesregierung hat daneben offensichtlich kein Interesse an dem Projekt. Zum Startschuss hatte sich bis zum Redaktionsschluss kein Vertreter gefunden, der teilnehmen wollte. Für eine grün-rote Landesregierung ein Unding.

Dazu kommt das Gebahren der Schwarzwald Tourismus GmbH. Bei der Recherche und in Gesprächen mit Touristikern erhärtet sich der Eindruck, dass man in Freiburg in Sachen Zumo allenfalls mit halber Kraft agiert. Das beginnt mit peinlichen Fehlern in Broschüren und endet nicht in dem allenfalls rudimentären Internethinweis. Und: Tourismus-Geschäftsführer Christopher Krull wollte ebenfalls nicht zum Startschuss erscheinen. Er war im Urlaub. Bei Zumo soll es ja auch nur um die Zukunftsmobilität in der Ferienregion gehen ...

Hier gibt es einiges aufzuarbeiten. Wobei sich die Zumo-Ideengeber vom Steinbeis-Beratungszentrum Innovation & Energie davon zum Glück nicht abschrecken lassen. Sie arbeiten bereits an der Weiterentwicklung von Zumo. Mit welchen Partnern wird sich zeigen.

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