Dietz kauft Daimler-Tochter

Der ehemalige Chef des IT-Konzerns GFT unterstützt den Autohersteller damit bei der Restrukturierung

 
Foto: GFT SE
 

Stuttgart. Der GFT-Verwaltungsrat Ulrich Dietz hat wohl mit seiner Investmentgesellschaft RB Capital das Zukunftslabor des Daimler-Konzerns mit dem Namen "Lab 1886" übernommen. Das "Handelsblatt" hatte zuerst darüber berichtet, eine offizielle Bestätigung steht noch aus. Bei Daimler hießt es, man sei "mit externen potenziellen Partnern für eine offene Innovationsplattform" im Gespräch. Dietz hatte bereits im Juni eine neue Gesellschaft mit dem Namen "1886 Ventures" gegründet und diese vor wenigen Wochen mit 90.000 Euro Kapital ausgestattet. Der Zweck des Unternehmens sind unter anderem Beratungen und Dienstleistungen rund um Mobilitäts-Themen.

Wie das "Handelsblatt" berichtet, sei die Übernahme in trockenen Tüchern. Aktuell stehen noch die üblichen rechtlichen Formalien aus. 

Das Zukunftslabor, die Ziffern stehen für das Gründungsjahr von Daimler, hat aktuell rund 70 Mitarbeiter und hält eine ganze Reihe Patente und Markenrechte. Aus dem Labor stammt unter anderem das Mietwagenprojekt "Car2Go" entwickelt. Laut Branchenkennern wird das "Lab 1886" mit 100 Millionen Euro bewertet. Daimler-Chef Olaf Källenius verfolgt die Strategie, den Konzern im Zuge einer Restrukturierung auf das Kerngeschäft zu konzentrieren – da es schon vor Jahren Kooperationen zwischen Daimler und Dietz bei dessen Start-up-Symposien "Code_n" gab, dürfte der Draht kurz gewesen sein.

Dietz war Geschäftsführer des IT-Konzerns GFT bei dessen Gründung 1987 in St. Georgen im Schwarzwald – im Verlauf kaufte er alle Anteile an dem Unternehmen. Lange Jahre leitete er als CEO die Geschicke des seit 2008 in Stuttgart angesiedelten Digitalisierungsspezialisten, heute ist er im Verwaltungsrat. Dietz ist weiterhin mit einem Anteil von 26,5 Prozent der größte Einzelaktionär der GFT. Mit der Gründerinitiative samt Co-Working und mehreren Kongressen unter dem Titel "Code_n" setzt sich Dietz seit Jahren für junge Unternehmen ein und treibt Innovationen voran. Er ist zudem beim Branchenverband Bitkom engagiert.

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