Dürr kauft zu

Der Konzern übernimmt die Mehrheit an der Teamtechnik – und die bringt einen Großauftrag in die neue Verbindung ein

 
Foto: Teamtechnik
 

Freiberg am Neckar. Der Anlagenhersteller Dürr hat 75 Prozent an der Teamtechnik übernommen, wie die beiden Unternehmen mitteilten. Der Konzern will damit seine Kompetenz in Sachen Automatisierung stärken. Zu den Details und Konsequenzen der Übernahme gab es keine weitergehenden Auskünfte.

Welche Position Teamtechnik in diesem Segment der Zukunftstechnologien hat und weshalb das Unternehmen damit für Dürr interessant ist, zeigt ein Großauftrag, den die Freiberger beinahe zeitgleich mit der Übernahme verkündeten: "Einer der weltweit absatzstärksten E-Mobility-OEM" habe an Teamtechnik einen mehrere Millionen Euro schweren Auftrag zum Bau von Prüfständen für E-Antriebe vergeben.

In der Branche wird nun gerätselt, wer der nicht genannte Auftraggeber sein könnte. Die Freiberger geben noch einen Hinweis: Es sei ein Bestandskunde – "bereits seit 2016 entwickelt und liefert Teamtechnik weltweit Prüfstände für den Auftraggeber." Fügt man die Hinweise zusammen, dann könnte Porsche der Auftraggeber sein.

Bei Teamtechnik ist man jedenfalls selbstbewusst: "Im EOL-Testing für Elektroantriebe sind wir weltweit führend. Prüfstände für E-Antriebe gehören längst zu unserem Standard-Portfolio, daher können wir auch sportlich gesetzte Liefertermine einhalten", wird Projektmanager Matthias Kurz zitiert.

Teamtechnik wurde 1976 gegründet und liefert kundenspezifische Anlagen für die Montage- und Prüftechnik. 60 Prozent des Umsatzes werden inzwischen im Bereich E-Mobilität erwirtschaftet. Das Unternehmen setzt mit mehr als 700 Mitarbeitern rund 180 Millionen Euro um.

Die Teamtechnik Industrieausrüstung ist seit dem Jahr 2000 rechtlich unabhängig.

Der Dürr-Konzern geht auf die Gründung einer Bauklempnerei im Jahr 1896 in Bad Cannstatt zurück. 1917 wurden erste Kontakte zur Fahrzeugindustrie geknüpft und ab 1950 begann man mit dem Anlagenbau. Heute beschäftigt die AG rund 16.500 Menschen und setzt 3,92 Milliarden Euro um. Seit 2014 gehört auch Homag als Spezialist für Holzbearbeitungsmaschinen zur Gruppe.

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