Duravit und das Weltraum-Klo

Triberg. Astronauten und der Toilettengang im All – das Thema ist immer wieder gut für einen Witz. Es ist aber tatsächlich nicht trivial, weshalb die Nasa einen mit 35.000 Dollar dotierten Wettbewerb ausgerufen hatte und für den 20.000 Vorschläge aus aller Welt eingingen. Auch Franziska Wülker beteiligte sich mit einer Überlegung – und erreichte den dritten Platz, war zudem die bestplatzierte weibliche Ingenieurin, Einzelperson und nicht-amerikanische Teilnehmerin. Bei dem Badhersteller Duravit verantwortet sie die Entwicklung der Spülsysteme.

Duravit-Technikvorstand Thomas Stammel zeigte sich angesichts der Platzierung erfreut: "Das ist ein toller Erfolg, der unser Knowhow in Sachen WC-Technologie unterstreicht."

"Bei der Konstruktion des Mond-WCs war eine der größten Herausforderungen das Umdenken der Funktionalität auch bei Schwerelosigkeit", erläutert Wülker. Denn während auf der Erde die Schwerkraft viel der Arbeit in einer Toilette erledigt, ist das eben im All oder auf dem Mond nicht so. Dort könnten sich die menschlichen Hinterlassenschaften bei einer Panne sogar unkontrolliert in der Raumfähre verbreiten. Dies will Wülker mit einem speziellen Absaugsystem samt Zentrifuge und Förderschnecke verhindern. Dank Filtern treten auch weder Gerüche noch Bakterien aus und selbst bei einem Stromausfall ist die Funktionalität gewährleistet.

Wobei man an einem Detail merkt, dass Wülker bei einem auf Design spezialisierten Unternehmen arbeitet: Das Duravit-Weltraum-WC hat eine "optimierte Sitzgeometrie" und erlaube deshalb nun Astronauten und Astronautinnen gleichermaßen die "komfortable Nutzung".

Ob der Entwurf für das WC allerdings auch realisiert wird, steht in den Sternen.

Duravit wurde 1817 in Hornberg gegründet. Heute ist das Unternehmen einer der führenden Hersteller von Sanitärkeramik, Badmöbeln, Dusch- und Badewannen oder auch Armaturen mit hohem Designanspruch.