Efa-S treibt Brennstoffzelle voran

Der Spezialist für Fahrzeugumbauten stellt erstmals das Projekt eines umgebauten Lkw für die Spedition Große-Vehne vor. Das Ziel: im kommenden Jahr eine Serie an den Start bringen

 
Foto: oh
 

Zell unter Aichelberg. Die Efa-S hat im Rahmen eines Besuchs von Umweltminister Franz Untersteller erstmals öffentlich Einblicke in die Entwicklung eines Brennstoffzellen-Lkw gegeben. "Wir gehen davon aus, dass wir im nächsten Jahr den ersten Lkw an die Spedition Große-Vehne ausliefern können, die ihn dann im Großraum Stuttgart auf einer täglichen Tour im schweren Verteilerverkehr einsetzen will", so Bastian Beutel, Geschäftsführer der Efa-S. Zugleich machte er eine Ankündigung: "Läuft alles wie geplant, könnten wir bereits im nächsten Jahr mit einer Kleinserienfertigung beginnen." Zu den Kosten machte er keine Angaben.

Das Unternehmen baut aktuell im Rahmen des von Umweltministerium und der Fachhochschule Esslingen geförderte und begleitete Reallabor "Hylix-B" einen 26-Tonnen-Actros der aktuellen Generation um: Den Dieselmotor haben die Techniker ausgebaut, die Vorbereitungen für den Einbau von E-Motor, Brennstoffzelle, Wasserstofftanks und Hochvolt-Batterie laufen. "Auch ein Brennstoffzellenbfahrzeug braucht für einen effizienten Betrieb des Elektromotors eine Batterie", erläutert Ralf Wörner, Professor am Esslinger Institut für nachhaltige Energietechnik und Mobilität: Nur in der Kombination mit der Batterie könne die Brennstoffzelle den höchsten Wirkungsgrad erzielen. In der Praxis soll das umgebaute Fahrzeug eine Reichweite von rund 500 Kilometern erzielen.

Efa-S, kurz für Elektrofahrzeuge Stuttgart, geht auf das Know-how von Mitgründer Reinhardt Ritter zurück, der bereits 1990 einen fabrikneuen VW Polo zum E-Fahrzeug umgerüstet hat. Die Technologie des Unternehmens, vor allem das Batteriemanagement, wird in der Branche viel beachtet. Kein Wunder: Inzwischen sind die Fahrzeuge aus Aichelberg insgesamt mehr als sechs Millionen Kilometer gefahren, viele davon im Start-Stopp-Betrieb beim Paketdienst. Auch Rettungs- und Baufahrzeuge elektrifiziert das Unternehmen und hat zudem das erste vollektrische Wohnmobil entwickelt. Seit 2016 gehört Efa-S mehrheitlich zur chinesischen Beijing Zhonghuan Investment Management, einem der führenden Zulieferbetriebe und Bushersteller.

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