Ein Haus wie ein Auto bestellen

Stuttgart. Die Wolff & Müller Hoch- und Industriebau steigt bei der AH Aktivhaus als Gesellschafter ein. Das teilte das Familienunternehmen mit. Allerdings gab es keine Angaben zur Höhe der Beteiligung – dafür installiert man gleich einen zweiten Geschäftsführer: Neben der Gründerin Stephanie Fiederer wird nun der bisherige kaufmännische Geschäftsführer von Wolff & Müller Hubert Nopper das Unternehmen führen. Albert Dürr, der geschäftsführende Gesellschafter des Baukonzerns begründete die Beteiligung mit dem Ansatz von Aktivhaus: Das Start-up will das serielle Bauen revolutionieren, und Dürr sieht dafür einen großen Markt. "Wir können den dringend benötigten Wohnraum schnell, kostengünstig und in hoher Qualität schaffen." Die Auftragsbücher sind nach Angaben von Nopper "gut gefüllt". Die Marke Aktivhaus soll unabhängig bleiben.

Der Ansatz von Aktivhaus umfasst unterschiedlich ausgestattete Wohn- und Technikmodule in hoher technologischer und architektonische Qualität, die komplett im Werk aufgebaut und getestet werden und nur noch zur Baustelle verfrachtet werden müssen. Nach Angaben von Fiederer lassen sich dadurch im Vergleich zum konventionellen Bauen rund 18 Monate Zeit sparen. Generell will die Geschäftsführerin das Bauen revolutionieren: "Unsere Kunden können sich ihr Wunschhaus so individuell und kostensicher konfigurieren, wie sie es bereits vom Autokauf her kennen." 

Von dem Konzept zeigen sich noch drei weitere prominente Gesellschafter überzeugt: Neben dem Architekten Werner Sobek – er hat auch die Module entworfen – sind Klaus Fischer, Inhaber der gleichnamigen Gruppe, sowie und der ehemaliger Stuttgarter OB und heutige Direktor des Instituts für nachhaltige Stadtentwicklung Wolfgang Schuster beteiligt. Ob und wie sich bei den Anteilen Verschiebungen durch den Einstieg des Baukonzerns ergeben, wurde nicht mitgeteilt. Die AH Aktivhaus wurde im Frühjahr 2016 mit einer guten Kapitalausstattung in Millionenhöhe gegründet.