Ein weiterer Nadelstich
Groz-Beckert kämpft mit erneut mit einem deutlichen Umsatzrückgang. Geschäftsführer Haug bleibt dennoch zuversichtlich
red
02.02.2021 | 14:00
Albstadt. Der Nadelhersteller Groz-Beckert hat das zweite Jahr in Folge beim Umsatz einen herben Dämpfer erlitten: Nach 670 Millionen Euro im Vorjahr lag die Kennzahl Ende 2020 bei 618 Millionen Euro. 2018 war der Umsatz noch um fünf Millionen auf 745 Millionen angewachsen. Hans-Jürgen Haug, Sprecher der Geschäftsführung, sprach von einem "ungewöhnlich schwierigen Jahr". Und weiter: "Vor allem das zweite Quartal war bei uns von einem historischen Einbruch der Nachfrage geprägt."
Die schlechten Zahlen schlagen sich auch bei den Beschäftigten nieder: Lag deren Zahl Ende 2018 noch bei 9282, so waren es Ende 2020 noch 8847 Menschen. Wobei die Kennzahl am Stammsitz mit 2241 Personen mit einem Rückgang um 46 Menschen fast schon stabil blieb.
Trotz der Einbrüche sieht Haug den sprichtwörtlichen Silberstreif am Horizont: "Über die Sommermonate hinweg erholte sich die Lage etwas – und dies setzte sich erfreulicherweise im vierten Quartal fort". Auch der Start ins neue Geschäftsjahr sei "ordentlich" gewesen, weshalb der Geschäftsführer "mit einer gewissen Zuversicht" auf das Jahr 2021 blickt. Prognosen seien aber generell aufgrund der Pandemie "äußerst schwierig."
Groz-Beckert geht auf die Gründung eines Geschäfts durch Theodor Groz im Jahr 1852 zurück: Neben dem Handel mit Spielwaren baute er eine Nadelmacherei auf – zehn Jahre später produzierte er bereits 10.000 Spitznadeln pro Woche. Heute ist der Konzern einer der führenden Anbieter von industriellen Maschinennadeln, Präzisionsteilen und Feinwerkzeugen sowie Dienstleistungen für Herstellung und Fügung von textilen Flächen aller Art – von Kleidung über Schuhe bis hin zu Flügeln von Windenergieanlagen.