EnBW probiert's induktiv

Der Energiekonzern baut in Karlsruhe eine innovative Teststrecke in Sachen E-Mobilität – das spart Kosten. Die Technologie stammt aus Israel

 
Foto: EnBW (Visualisierung)
 

Karlsruhe. Bereits in diesen Tagen sollen die Arbeiten an einer besonderen Teststrecke auf dem Areal der EnBW im Rheinhafen beginnen: Der Energiekonzern will in einem Forschungsprojekt das induktive Laden von elektrischen Bussen während der Fahrt testen. Zunächst wird eine Werks-Buslinie mit der Technologie ausgerüstet, später dann eine öffentliche Straße in das Projekt einbezogen werden. Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe übernehmen den Betrieb des auf zwei Jahre angelegten Versuchs. Zu den Kosten gab es keine Angaben.

"Viele kennnen die kontaktlose Ladetechnik bereits von ihrem Smartphone, wo sie seit Jahren erfolgreich eingesetzt wird. Jetzt bringen wir das induktive Laden für Elektrofahrzeuge aus dem Labor auf die Straße und unterziehen die Technologie damit einem echten Härtetest", so Maximilian Arnold, der das Projekt bei der EnBW-Forschung leitet.

Allerdings erscheint diese Aussagen ebenso wie die Ankündigung des Konzerns von der Vorreiterrolle der EnBW in Mitteleuropa als typischer Marketingsprech: Die Technologie dahinter stammt von dem isrealischen börsennotierten Start-up Elect-Reon und wird ab Oktober in Tel Aviv auf einem Abschnitt im dichten Busverkehr erprobt. Zudem besteht bereits an der Westküste Schwedens eine 30 Kilometer lange Versuchsstrecke – mit der Absicht, dieses mittelfristig auf 3000 Kilometer auszudehnen.

Jenseits des Marketings scheint aber eines klar zu sein: Die Technologie hat Potenzial. Da über die in der Straße verlegten Induktionsspulen die Batterien ohne Kabel aufgeladen werden können, werden die nötigen Speicher kleiner. Das führt laut Elect-Reon zu Einsparungen in Höhe von bis zu 180.000 Euro pro Bus.

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