Fischer-Gruppe saniert sich

Achern. Mehrere Gesellschaften der auf Recycling spezialisierten Fischer-Gruppe befinden sich in der Insolvenz. Das teilte der mit der Verwaltung beauftragte Rechtsanwalt Dirk Pehl von der Kanzlei Schultze & Braun mit. Betroffen von der Schieflage sind gut 160 Mitarbeiter der Fischer, Fischer Rohstoffe, Fischer Cyclepor und Recyplast. Der Geschäftsbetrieb läuft weiter. Pehl ist auf der Suche nach Investoren: "Ziel ist der Erhalt und die Sicherung der Arbeitsplätze, des Unternehmens und der Standorte."

Nach einer ersten Einschätzung hat Pehl drei Gründe für die Schieflage ausgemacht:

# Erstens deutliche Umsatzrückgänge auch aufgrund der Pandemie: So habe Fischer zwar Betriebe des Baugewerbes weiterhin mit Material zur Herstellung von Putz oder Dachziegeln weiter beliefern können, beim Hauptabnehmer Autoindustrie gab es indes "ein deutliches Absinken der Absatzmenge".

# Zweitens konnte Fischer am Markt auftretende Preiserhöhungen nicht an die Kunden weiterberechnen.

# Drittens stockte die Belieferung von Kunden in Großbritannien, der Türkei und Asien vor allem aufgrund der Pandemie.

Allerdings befindet sich die Gruppe bereits seit 2018 in einem internen Umstruktierungsprozess aufgrund notwendiger Optimierungsmaßnahmen. Damals erwirtschaftete die Gruppe bei einem gegenüber dem Vorjahr leicht gesunkenen Rohergebnis in Höhe von 12,9 Millionen Euro einen Fehlbetrag. Zugleich wurde ein Tochterunternehmen in Portugal verkauft.

Fischer wurde 1999 gegründet und gilt als einer der führenden Spezialisten bei der Aufarbeitung insbesondere von Kunststoffabfällen. An den bundesweit neun Standorten werden pro Jahr rund 65.000 Tonnen Kunststoff recycelt.